14 Achttausender gibt es auf der Erde und sie befinden sich alle in Asien: zehn im Himalaya, vier im Karakorum. Der Mount Manaslu ist der achthöchste Berg der Welt und gerade im Herbst bei Extrembergsteigern sehr beliebt.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

In der beginnenden Herbstsaison im Himalaya erfreut sich besonders der Achttausender Mount Manaslu großer Beliebtheit.

 

301 von 339 Bergsteigern, die für die Mitte September beginnende Saison eine erforderliche Besteige-Genehmigung erhalten hätten, möchten auf den acht höchsten Berg der Erde, sagt ein Sprecher der zuständigen Behörde des Tourismusministeriums in Nepals Hauptstadt Kathmandu. Sie seien in 35 Expeditionsgruppen mit ihren Sherpa-Teams aus Bergführern und Trägern unterwegs.

Manaslu

Höhe: 8163 Meter

Lage: Distrikte Gorkha und Manang (Nepal)

Erstbesteigung: 9. Mai 1956 durch Yuko Maki

Der Manaslu im Dämmerlicht. Foto: Imago/Amit Machamasi/Zuma Wire
Eine Bergsteigerin blickt auf den Manaslu. Foto: Imago/Ingimage
Gipfel des 8163 Meter hohen Manaslu. Foto: Imago/Subash Shrestha
Der Manaslu spiegelt sich in einem Bergsee. Foto: Imago/Ingimage
Sternenhimmel über dem Manaslu. Foto: Imago/Ingimage

Der Berg der Seele

Viele dieser Bergsteiger seien früher schon auf dem Mount Manaslu – dem „Berg der Seele“ – unterwegs gewesen, aber sie hätten noch nicht seinen höchsten Punkt erreicht, heißt es aus dem Tourismusministerium sowie von Expeditionsorganisationsfirmen.

Das habe damit zu tun, dass es bis vor kurzem in der Bergsteiger-Branche eine Debatte darüber gegeben habe, welchen Punkt man bei dem Berg als Gipfel anerkennen soll.

Diese sei nun beendet, besonders seit der Fotograf Jackson Groves im Jahr 2021 Drohnenaufnahmen veröffentlicht hat. Diese zeigten klar, dass es hinter der Stelle, an der zuvor die meisten Expeditionen gestoppt und Gipfelfotos gemacht haben, zwei Punkte gibt, die höher liegen, von dort aber nicht zu sehen sind.

Guter Test für Everest-Besteiger

Neben der Gipfeldebatte würden zudem viele Expeditionsfirmen gerade im Herbst Touren auf den Mount Manaslu anbieten. Die aktuelle Beliebtheit der Route kommt auch durch die Vielzahl an Bergsteigern, die den Berg erfolgreich bestiegen haben, heißt es.

Laut dem amerikanischen Bergsteiger und Blogger Alan Arnette ist der Berg ein guter Test für Anwärter auf den welthöchsten Berg, den Mount Everest, um zu sehen, wie ihr Körper auf 8000 Metern reagiert.

Kletterparadies Nepal

In Nepal befinden sich acht der vierzehn Achttausender der Welt und viele andere hohe Himalaya-Berge. Einnahmen von Besteigegenehmigungen für diese Berge sind wichtig für das relativ arme Land. In der beginnenden Herbstsaison habe Nepal 289 500 Dollar (272 000 Euro) für die Genehmigungen eingenommen, hieß es aus dem Tourismusministerium.

Mount Everest

Blick vom Südsattel auf den Südgipfel und den sogenannten „Balkon“ des Mount Everest. Foto: Foto: Tshiring Jangbu Sherp/privat/dpa

Höhe: 8848 Meter

Lage: Distrikt Solukhumbu (Nepal), Tibet (China)

Erstbesteigung: 29. Mai 1953 durch Edmund Hillary und Sherpa Tenzing Norgay

Den Mount Everest wollte in dieser Herbstsaison aus Nepal niemand besteigen, hei´ es weiter. Dieser wird besonders häufig im Frühling bestiegen, wenn die Wetterbedingungen am angenehmsten sind. Der Everest befindet sich an der Grenze zwischen China und Nepal und kann aus beiden Ländern bestiegen werden. Aus China haben diese Saison mit Abstand am meisten Bergsteiger eine Besteigegenehmigung in Nepal beantragt – insgesamt 67. Aus Deutschland sind es zehn.