Als ihre Kinder noch klein waren, erhielt Frau K. die niederschmetternde Diagnose, dass sie einen Tumor im Kopf hat. Heute lässt er sich nicht mehr operieren. Sie lebt mit dem Leiden. Frau K. ist sehr kreativ und braucht eine neue Nähmaschine.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Dinge, die andere wegwerfen würden, regen die Kreativität von Frau K. an. „Aus nichts etwas zu machen, ist eine Herausforderung“, sagt sie. Nach der Schule wollte sie Modedesignerin werden, hatte dann aber Angst, dass sie mit ihrer Mappe scheitern könnte und bewarb sich nicht. Aber die Freude an Stoffen und am Nähen ist geblieben. So schwärmt sie von einem multifunktionalen Kleid, das sie genäht hat – mit vielen Accessoires, sodass es für jede Temperatur tauglich ist. „Wenn ich einen schönen Stoff sehe, habe ich sofort Ideen“, erzählt sie. Aber leisten kann sie sich schöne Stoffe selten.

 

Frau K. hat ihre Kreativität auch beruflich umgesetzt und Bewegungskunst studiert. In ihrem Beruf hat sie nur kurz gearbeitet, denn als ihre Kinder klein waren, wollte sie lieber zuhause bleiben. Ihr Ehemann, von dem sie inzwischen geschieden ist, ernährte die Familie. Der Schock kam vor 14 Jahren. Die Kinder waren noch klein. Da erhielt Frau K. die Diagnose, dass sie einen einseitigen Tumor im Kopf habe.

Der Tumor kann nicht mehr operiert werden

„Es gibt 13 solcher Fälle weltweit“, sagt sie bitter. Eine Operation wäre damals möglich gewesen, hätte aber schwerwiegende Folgen gehabt wie zum Beispiel die Lähmung der einen Körperhälfte. Dieses Risiko wollte sie nicht eingehen. „Inzwischen ist der Tumor so groß, dass man ihn nicht mehr operieren kann“, sagt Frau K.

Oft leidet sie tagelang unter Schwindelattacken oder Dauererbrechen und kann das Haus nicht verlassen. „Wenn ich fortgehe, habe ich immer eine große Stoffserviette in der Tasche“, erzählt sie. Die benötigt sie für den Fall, dass sie von einer Minute auf die andere heftig aus dem Ohr blutet. Kürzlich musste sie deshalb in der Klinik zwei Blutinfusionen bekommen. Frau K. darf sich körperlich nicht anstrengen, um solche Blutungen nicht dadurch zu provozieren. „Ich habe keine Angst“, sagt sie tapfer. „Ich sage mir, dass nur mein Körper krank ist, nicht meine Seele. So kann ich das Schicksal annehmen.“

Geheizt wird mit Holz und Kohle

Das jüngste Kind geht noch zur Schule und lebt bei ihr. Trotz ihrer bescheidenen Möglichkeiten tut sie alles für dessen Bildung und finanziert sogar Musikunterricht. „Ich habe selbst lange Geige gespielt“, berichtet sie. Frau K. lebt in sehr bescheidenen Verhältnissen. „Ich heize mit Holz und Kohle“, sagt sie. Durch ihren Erfindungsreichtum und ihre Leidenschaft zum Nähen spart sie manchen Euro. Vor zwei Jahren wagte sie trotz ihres Leidens den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete eine Schokoladenmanufaktur. Die Nachfrage sei sehr gut gewesen, berichtet sie, aber die Belastung wurde zu groß für sie. „Produktion, Vertrieb und Buchhaltung – das alles schaffte ich nicht mehr“, berichtet sie. So musste sie ihr kleines Unternehmen wieder aufgeben. Kürzlich ging ihre 34 Jahre alte Nähmaschine kaputt. Eine neue kann sie sich die Frau Mitte Fünfzig von ihrer Rente nicht leisten.

Fall 23 Frau U. möchte mit ihren Kindern losradeln

Stuttgart - Alles hat Frau U. in ihrer Heimat zurückgelassen, um mit dem Vater ihrer beiden Kinder in Deutschland zu leben. Doch schon nach kurzer Zeit trennte sich das Paar. Frau U. steht alleine da, ihr Exmann hat eine neue Familie gegründet. Mit einem Putzjob finanziert sie die Deutschkurse, die sie besucht. Die Familie lebt von Arbeitslosengeld II, Kindergeld und Unterhaltsvorschuss. Frau U. ist Mitte Vierzig und hat in ihrer Heimat eine Ausbildung als Erzieherin absolviert, die hier nicht anerkannt wird. Sie absolviert jetzt Tagesmutterkurse, damit sie in der Kinderbetreuung arbeiten kann.

Am Familientag wollen sie Radtouren machen

Mit ihren eigenen Kindern macht sie einmal wöchentlich einen Familientag, an dem sie etwas zusammen unternehmen. Gerne würden sie dies auch mit dem Fahrrad. Mit einer Spende möchte sie für sich und die Kinder gebrauchte Fahrräder kaufen. Die Kinder teilen sich zur Zeit ein Zimmer und schlafen bisher in einem Bett mit ausziehbarer Matratze. Das Bett ist kürzlich zusammengebrochen. Das ältere Kind kommt bald in die Pubertät und möchte ein eigenes Zimmer. Dazu muss Frau U. die Wohnung umräumen und braucht zwei neue Betten für die Kinder.

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