Der Exmann misshandelte Frau W. und die Kinder. Sie flüchtete aus Norddeutschland in den Mittleren Neckarraum. Die Kinder haben verschiedene Verhaltenssauffälligkeiten aufgrund ihrer Traumatisierung.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart -  Fall 28 Tränen laufen über die Wangen von Frau W., wenn sie davon erzählt wie ihr Exmann sie und die Kinder misshandelt hat. Weder sie noch ihre Kinder im schulpflichtigen Alter können damit abschließen. Ein Kind nässt ein, obwohl es mit drei Jahren trocken war. Das andere Kind hat Sprachprobleme und muss zur Logopädin. Beide sind psychotherapeutischer Behandlung.

 

Der Exmann trank schon morgens

„Schon morgens hat er Bier getrunken“, berichtet sie über den Exmann. Um Arbeit habe er sich nie bemüht. Stattdessen schuftete Frau W. in einem Fünfsternehotel. Die Familie wohnte damals in Norddeutschland. „Ich musste immer 27 Zimmer machen. Die anderen nur 19“, klagt sie. Eines Tages habe es in ihrem Rücken geknackt, berichtet sie. Seither hat sie Schmerzen. Mehrfach war sie deshalb im Krankenhaus. Frau W. trägt eine Bandage als Stütze und schluckt Tabletten – ohne die hält sie es nicht aus.

Nachbarn alarmierten die Polizei

Wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, musste sie kochen und dort weiterputzen – und sie bekam Schläge. Die Kinder waren tagsüber in der Kita. „Einmal als ich heimkam, war die Kleine blau geschlagen. Sie hat am ganzen Leib gezittert“, Frau W. kann kaum darüber sprechen. Zuvor schon hatten die Nachbarn mehrfach die Polizei gerufen. Schließlich brachte eine der Erzieherinnen aus der Kita Frau W. soweit, das sie und die Kinder den Mann verließen. Sie flüchtete ins Frau, später lebten sie in einer kleinen Wohnung. Weil sie sich dort nicht sicher fühlte, zog sie in den mittleren Neckarraum zu einem Verwandten. Nach langer Suche fand sie ihre jetzige Wohnung. Eine Arbeit kann sie nicht annehmen, weil sie immer noch wegen ihrer Rückenprobleme in Behandlung ist und sich intensiv um ihre Kinder kümmert. Die sind gut integriert, haben Freundinnen und gehen in den Sportverein. „Sie müssen etwas tun, damit sie vergessen können“, sagt Frau W. Für ihre Kinder spart sie an allen Ecke. Auch die Nachhilfestunden bezahlt sie selbst.

Die Küche ist leer

Seit über einem Jahr wirtschaftete sie in einer leeren Küche. Es gibt einen Kühlschrank und einen Klapptisch. Auf dem stehen eine Kochplatte. Abgewaschen wird im Badezimmer. Frau W. benötigt einen Herd, eine Spüle und Küchenschränke. Das Kinderzimmer ist mit gebrauchten Möbeln eingerichtet. Hier fehlt ein Bett, denn das Kind, das einnässt, schläft im Hochbett. Das muss fast täglich frisch bezogen werden. Für Frau W. mit ihren Rückenschmerzen ist das eine Tortur.

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