Frau L. war schon als Teenager ganz auf sich gestellt: Sie pflegte neben der Schule ihre schwer kranke Mutter und musste alle Formalitäten regeln. Damit war sie völlig überfordert. Damit sie bei Schulprojekten mithalten kann, hat sie Schulden gemacht.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Fall 37: „Wissen Sie, was es heißt im Winter ohne Heizung im Mantel in einem ungeheizten Zimmer Hausaufgaben zu machen?“ schildert die junge Frau L. ihre Situation. Sie und ihre Mutter hatten hin und wieder nicht einmal etwas zu essen, weil das Geld nicht reichte. Über fünf Jahre lang lebten sie so, bis sie über den sozialpsychiatrischen Dienst eine Betreuung bekamen, die auch die Finanzen regelt.

 

Die Mutter ist durch Gewalterfahrungen traumatisiert

Frau L. musste als Teenager neben der Schule für alles alleine sorgen und ihre schwer psychisch kranke Mutter pflegen. Die hatte früher einen guten Job und sei eine lebensfrohe Frau gewesen, charakterisiert die Tochter sie: „Sie war die beste Mutter der Welt.“ Vor ihrer schweren Krankheit flohen beide in ein Frauenhaus. Die Mutter ist durch die erlittene häusliche Gewalt so schwer traumatisiert, dass sie selbstständig nicht einmal mehr Aufgaben im Haushalt bewältigen kann. Ein Versuch der Wiedereingliederung in den Beruf war deshalb zum Scheitern verurteilt.

Trotz Belastungen ist der Schulabschluss geschafft

Nach dem Aufenthalt im Frauenhaus konnten Mutter und Tochter zurück in die Familienwohnung. Der gewalttätige Mann war wegen seiner Vergehen in seine Heimat abgeschoben worden. Als die Krankheit der Mutter ausbrach, steckte das Mädchen mitten in der Pubertät. Sie war völlig überfordert und wusste nicht, wohin sie sich wenden könnte, und welche finanziellen Erleichterungen es für sie und ihre Mutter gibt. Sie versuchte die Dinge alleine zu regeln und alle Sorgen von der kranken Mutter fern zu halten. Daneben machte sie erfolgreich ihren Schulabschluss und fand im Anschluss sofort einen Ausbildungsplatz.

Die Schulden müssen abbezahlt werden

In den fünf Jahren, in denen sie auf sich alleine gestellt war, machte Frau L. Schulden. Alle haben mit Unkosten zu tun, die durch die Schule anfielen. So brauchte sie Geld für Klassenfahrten, Lernmaterial und Projekte. Das konnte sie vom Budget der Mutter nicht bezahlen. So hat sie kleine Beträge zusammengeliehen und auch versucht, sie zurück zu zahlen. Das konnte nicht gelingen, weil das Geld nicht einmal fürs Nötigste reichte. Ihre jetzige Ausbildungsvergütung lässt nur kleine Rückzahlungsbeträge zu. Eine Spende könnte ihr diese Last von den Schultern nehmen. Sie pflegt neben der Ausbildung auch jetzt ihre Mutter. Nebenbei noch jobben, geht daher zeitlich nicht.

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