Frau E. sitzt mit ihren Kindern auf einem Schuldenberg, den ihr ihr Ehemann durch seine Spielsucht hinterlassen hat. Sie hat sich von ihm getrennt und versucht nun alles ins Reine zu bringen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Zwei der Kinder schlafen auf einer Matratze auf dem Fußboden. Das Älteste braucht einen Platz, an dem es Hausaufgaben machen kann, denn bisher geschieht dies am niedrigen Couchtisch, während die jüngeren Geschwister im Zimmer toben. Trotzdem bringt die Realschülerin sehr gute Noten mit nach Hause. Darauf ist Frau E., die Mutter, stolz. Sie achtet darauf, dass ihre Kinder gut lernen. Deshalb sind die beiden Jüngeren nachmittags im Hort. „Zur Unterstützung“, sagt sie und fügt etwas verschämt hinzu, dass sie den Grundschülern schon jetzt nicht mehr bei den Aufgaben helfen kann. In ihrer Heimat durfte sie als Mädchen nicht zur Schule gehen. „Mit Lesen und Schreiben kenne ich mich deshalb nicht so aus“, sagt sie.

 

Beide Eltern arbeiteten im Niedriglohnbereich

Trotzdem spricht die Frau Ende Dreißig fließend Deutsch. „Das habe ich bei der Arbeit und von den Kindern gelernt“, erklärt sie. Jahrelang putzte sie abends Büros und ihr Mann arbeitet bei einem Autozulieferer. So konnten sie sich die Kinderbetreuung gut aufteilen. Dennoch benötigte die Familie immer aufstockend Grundsicherung vom Jobcenter, weil beide Eheleute im Niedriglohnbereich gearbeitet haben und die Miete für die Wohnung stattlich ist.

Sparen mussten sie immer, aber Frau E. geriet immer wieder an den Rand ihrer Kräfte, weil ihr Mann die Haushaltskasse für seine Spielsucht plünderte. Manchmal hatte er schon am Anfang des Monats alles verzockt, Frau E. wusste nicht, was sie auf den Tisch bringen konnte. So kamen auch Mietschulden zusammen und Frau E. lebte in der Angst, dass ihnen die Wohnung gekündigt werden würde.

Frau E. warf ihren Ehemann aus der Wohnung

Anfang des Jahres wurde die Situation durch weitere Eskapaden des Familienvaters zunehmend auch für die Kinder so unerträglich, dass Frau E. ihren Mann aus der Wohnung warf. „Seither kümmert er sich mehr um die Kinder als früher“, staunt sie. Für die Spielschulden muss auch sie aufkommen, Frau E. stottert sie in kleinen Raten ab. Die finanzielle Situation ist sehr angespannt. Herr E. bezahlt zwar Unterhalt, aber nicht den vollen Betrag.

Frau E. hat im Sommer ihre Teilzeitarbeit als Putzfrau bei einer Zeitarbeitsfirma verloren. Jetzt sucht sie eine Arbeit während des Tages, „Die Kinder kommen allmählich in die Pubertät und streiten viel. Da möchte ich sie abends nicht alleine zuhause lassen“, sagt sie. Bisher hat sie jedoch nichts Passendes gefunden.

Das Mobiliar ist zum Teil kaputt

Frau E. lebt von Sozialleistungen. Es bleibt wegen der Schuldentilgung über das Jobcenter nichts davon übrig. Frau E. und den Kindern bleiben nur das Kindergeld und die Zahlungen des Vaters. Das reicht für Essen und für die Fahrkarten der Schüler. Die muss Frau E. aus eigener Tasche begleichen, denn auch beim Stuttgarter Straßenbahnbetrieb hatte die Familie Schulden. Deshalb bekommen die Kinder keine vergünstigten Schülertickets mehr.

Beim Einzug in die Wohnung hatten Frau E. und ihr Mann vor neun Jahren das gesamt Mobiliar gebraucht gekauft. Entsprechend viel ist jetzt reparaturbedürftig oder ganz kaputt. „Mein Jüngster möchte ein Haus. Ich habe gesagt: Lerne gut, dann wird da mal was draus“, erzählt Frau E. Tatsächlich reicht im Augenblick das Budget nicht einmal für Winterschuhe und Winterjacken für die Kinder. Deshalb bittet die Diakonie um Spenden – auch für den Kauf der fehlenden zwei Betten und für einen Schreibtisch im Kinderzimmer.

Fall 42 Vater des behinderten Kindes ist unheilbar krank

Stuttgart - Über Frau N. und ihr schwerbehindertes Kind wurde im Rahmen der Weihnachtsaktion 2012 schon einmal berichtet. Das Kind war in der 28. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen und hat durch eine Gehirnblutung schwerste Schädigungen. Es musste mehrmals operiert werden und weil die junge Familie damals viele zusätzliche Kosten hatte, konnte sie ihre Stromrechnung nicht bezahlen.

Im Krankenhaus kam die schlimme Diagnose

Frau N. kümmert sich Tag und Nacht um die kleine Tochter, die mit jetzt drei Jahren weder sitzen noch essen kann. Frau E. ist untröstlich über das Schicksal, das sie alle getroffen hat. Nun hat das junge Paar ein weiterer schwerer Schicksalsschlag ereilt. Der Vater des Kindes, mit dem Frau N. zusammenlebt, erhielt kürzlich nach einem Krankenhausaufenthalt die Diagnose Multiple Sklerose. Zur Zeit ist er in einer Reha- Maßnahme. Sein Zustand hat sich bislang nicht gebessert. Bisher ernährte er die Familie. Sein Einkommen war jedoch so gering, dass aufstockend Geld vom Jobcenter notwendig war. Durch die Krankheit des Partners sind der Familie noch mehr Kosten entstanden.

Das kleine Kind braucht eine neue Brille

Die kleine Tochter benötigt viele Klamotten, denn sie hat erhebliche Probleme mit der Nahrungsaufnahme und muss sich mehrmals täglich übergeben. Frau N. ist deshalb ständig mit Waschen beschäftigt. Für den Winter benötig das Kind einige warme Sachen. Die Dreijährige ist zudem stark sehbehindert. Kürzlich musste Frau N. für sie eine neue Brille kaufen. Sie musste dafür 161 Euro selbst bezahlen.

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