Viele liebevoll gestaltete Dankesbriefe und Kinderbilder erreichen das Team von „Hilfe für den Nachbarn“ übers Jahr. Sie kommen von Menschen, denen mit einer Spende geholfen wurde und die ein großes Dankeschön an die Leser der Stuttgarter Zeitung sagen.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - Handgeschrieben und verziert mit einer selbst gemalten Sonne ist die Karte, die Karin W. an „Hilfe für den Nachbarn“ adressiert hat. Überschwänglich dankt die unter starker Lichtempfindlichkeit leidende Dame allen „edlen Spendern und Spenderinnen“ für die Finanzierung einer Spezialbrille, die ihr das Leben erträglich macht. „Werde“, so schließt sie, „in der Kirche für euch alle eine Kerze anzünden.“

 

Viele Firmen und private Initiativen spenden

Solche Reaktionen sind berührend. Sie bestärken uns als kleines Team der Weihnachtsaktion der Stuttgarter Zeitung in unserer Arbeit – und sind eine Bestätigung für diejenigen, die „Hilfe für den Nachbarn“ möglich machen: In erster Linie Sie, liebe Leserinnen und Leser, die in diesem Jahr bis Heiligabend sage und schreibe knapp eine Million Euro für den guten Zweck gegeben haben; aber auch die vielen Privatinitiativen und Firmen, die großzügig unterstützen: der Thieme-Verlag, die Landesbank, Daimler, die BW-Bank und EnBW, Breuninger, Klett, Züblin und Toto-Lotto, das Kultusministerium mit dem Adventskonzert der Schulen, die im Akkord Weihnachtskränze bindenden Riedenberger Frauen und und und . . . 

Sie alle haben einmal mehr ein großes Herz bewiesen. Tausend Dank für!

Eine Spendenempfängerin fasste ihren Dank in Verse

Ein erklecklicher Teil des Geldes ist bereits an Bedürftige weitergeleitet worden – um es auch in den armen Familien Weihnachten werden zu lassen. Wie segensreich die Gabe wirkt, macht die Fülle von Dankesschreiben deutlich, die „Hilfe für den Nachbarn“ in den vergangenen Wochen erhalten hat, darunter bewegende Zeilen ebenso wie Fotos und liebevolle Zeichnungen von Kindern, die sich über neue Kleidung oder das erste eigene Bett freuen. „Juhuuuu, villen Dank“, schreibt ein Mädchen mit grüner Tinte. Und eine aus familiären Gründen in Not geratene Frau, die bei der Anmietung einer Wohnung unterstützt worden war, hat gleich ein eigenes Gedicht mitgeschickt: „In meinen Gedanken vertieft / ging ich einen Pfad / unter Palmen und Olivenbäumen. / Ein Sonnenstrahl wärmte meine Schultern. / Und ich erkannte, / dass es gerade geschieht.“

Mancher lebt in der reichen Region am Existenzminimum

Deutlich machen die Briefe, dass die Zuwendung materieller Art zugleich Balsam für geschundene Seelen ist. Sybille Neth, die als Geschäftsführerin unserer Aktion in den vergangenen Wochen unzählige Hausbesuche absolviert hat, macht die Erfahrung, dass niemand freiwillig und gern am Rande der Gesellschaft steht. – Keine Frage: Armut ist bei uns anders zu definieren, als in Krisengebieten dieser Welt. Aber auch in der reichen Region Stuttgart gibt es Menschen, die am Existenzminimum leben müssen, die ihre laufenden Rechnungen nicht begleichen, sich nicht mindestens jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit leisten können, geschweige denn notwendige Anschaffungen, etwa wenn die Waschmaschine kaputt geht. Denn die Budgets, die der Staat gewährt, sind knapp bemessen: wenn mehrere Kinder auf einmal neue Winterkleidung brauchen, Alleinerziehende nach der Trennung vom gewalttätigen Ehemann Mobiliar benötigen, Vereinsbeiträge für den Nachwuchs fällig werden oder die Fußballschuhe zu klein geworden sind – dann ist das oft genug nicht drin.

Armut nimmt die Würde

Dass Menschen hier und heute von der Hand in den Mund Leben, ohne Sicherheit und Aussicht auf eine bessere Zukunft – das hat viele Ursachen, wie in den Anträgen deutlich wird, die „Hilfe für den Nachbarn“ erhält. Persönliche Schicksale, Krankheit, Alter und Arbeitslosigkeit, Scheidung und Alimente, Schulden und Kredite, Sucht und Gutgläubigkeit gehören dazu. Die Auswirkungen sind gravierend. Denn Armut nimmt die Würde, schränkt ein, klagt die Lieblosigkeit an. „Bleib deinem Freund in seiner Armut treu”, steht in der Bibel – das passt zu Weihnachten und wird von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser durch ihre Spenden gelebt. Das ist großartig!

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen frohe Weihnachten und für 2015 alles Gute.

Hilfe für den Nachbarn

Das Spendenkonto:
IBAN DE53 6005 0101 0002 2262 22
BIC SOLADEST600
Kennwort: „Hilfe für den Nachbarn“

Bitte vermerken Sie auf der Überweisung unbedingt, ob Ihr Name veröffentlicht werden soll.