Die gute Nachricht: man denkt gern über solche Kleinigkeiten nach, man spielt vergnügt bei der Glaubhaftmachung einer fantastischen Welt mit. Peter Jackson hat uns wieder als Komplizen gewonnen. Härter gesagt, er macht diesmal alles richtig, was er im ersten Teil der Trilogie „Der Hobbit“ falsch gemacht hat.

 

Der Auftakt nämlich hatte ein Tempoproblem im Großen und Timingprobleme im Kleinen. Nur schleppend kam die Geschichte in Gang, aber wann immer Jackson aufdrehte, erschien einem das wie hysterische Hektik. Die Idylle des Auenlands, der Hobbitheimat, schien nun, ganz anders als in den schönen Passagen von Jacksons „Herr der Ringe“-Verfilmung, eher pflichtschuldig und kalkuliert vor uns hingestellt. „Seid gefälligst gerührt und sehnsüchtig, das gefällt euch doch“, schnauzte uns der Film zu Beginn an wie ein mit seinem Job hadernder Haustürverkäufer von Schnulzenmagazinabos voller Adelshochzeiten.

„Der Hobbit: Smaugs Einöde“ wird dagegen mit einer um einiges größeren Herausforderung viel eleganter fertig. In diesem Mittelteil einer Trilogie muss der 52-jährige Neuseeländer Zuschauern, die den ersten Teil nicht kennen oder schon halb vergessen haben, ja, eigentlich sogar gänzlich Tolkien-Unkundigen erklären, worum es geht. Er darf aber jene nicht langweilen, denen alles präsent ist. Dieser Interessenausgleich gelingt ihm schulbuchmäßig.

Ein kurzer Blick des Regisseurs

Wir sehen das abendliche Bree, eine Stadt am Rand des Auenlandes, auf den Straßen wimmelt noch das Leben, aus den Tavernen lärmt es. Das ist nicht der Ort, an dem der vorige Teil abbrach, auch eine andere Zeit. Die Kamera ermöglicht uns einen befreiten Neueinstieg in die Welt, in der wir uns beim letzten Mal nicht wohlfühlten. Beim Gang durch Bree kommt uns ein bäurisch wirkender Kerl aus einer Kneipe entgegen, der kurz auf die Kamera schaut, als sei die ein Passant, den er vielleicht grüßen müsse. Grüßen lässt Hitchcock, der Meister der Kurzauftritte: dies ist Peter Jackson selbst.

Der Auftakt nämlich hatte ein Tempoproblem im Großen und Timingprobleme im Kleinen. Nur schleppend kam die Geschichte in Gang, aber wann immer Jackson aufdrehte, erschien einem das wie hysterische Hektik. Die Idylle des Auenlands, der Hobbitheimat, schien nun, ganz anders als in den schönen Passagen von Jacksons „Herr der Ringe“-Verfilmung, eher pflichtschuldig und kalkuliert vor uns hingestellt. „Seid gefälligst gerührt und sehnsüchtig, das gefällt euch doch“, schnauzte uns der Film zu Beginn an wie ein mit seinem Job hadernder Haustürverkäufer von Schnulzenmagazinabos voller Adelshochzeiten.

„Der Hobbit: Smaugs Einöde“ wird dagegen mit einer um einiges größeren Herausforderung viel eleganter fertig. In diesem Mittelteil einer Trilogie muss der 52-jährige Neuseeländer Zuschauern, die den ersten Teil nicht kennen oder schon halb vergessen haben, ja, eigentlich sogar gänzlich Tolkien-Unkundigen erklären, worum es geht. Er darf aber jene nicht langweilen, denen alles präsent ist. Dieser Interessenausgleich gelingt ihm schulbuchmäßig.

Ein kurzer Blick des Regisseurs

Wir sehen das abendliche Bree, eine Stadt am Rand des Auenlandes, auf den Straßen wimmelt noch das Leben, aus den Tavernen lärmt es. Das ist nicht der Ort, an dem der vorige Teil abbrach, auch eine andere Zeit. Die Kamera ermöglicht uns einen befreiten Neueinstieg in die Welt, in der wir uns beim letzten Mal nicht wohlfühlten. Beim Gang durch Bree kommt uns ein bäurisch wirkender Kerl aus einer Kneipe entgegen, der kurz auf die Kamera schaut, als sei die ein Passant, den er vielleicht grüßen müsse. Grüßen lässt Hitchcock, der Meister der Kurzauftritte: dies ist Peter Jackson selbst.

In der Taverne treffen der Zwergenkönigserbe Thorin (Richard Armitage) und Gandalf aufeinander. Dies ist also eine Rückblende auf noch nicht Erzähltes, der Beginn des Abenteuers. Wie Gandalf und Thorin die Aktion gegen Smaug kurz anreißen, das liefert alle Informationen, die wir brauchen. Drehbuchschulen werden diesen Einstieg in ihr Lehrprogramm aufnehmen. Die zwielichtig-bedrohliche Atmosphäre in der Kneipe, das Müde und Abgerissene an Gandalf, das Hochfahrende am kleinen Thorin liefern weitere Informationen. Der bessere Teil dieser Welt hat seine besten Epochen hinter sich, er will es nur noch nicht wahrhaben. Nicht nur steht das Böse vor den Toren, es gibt auch innere Ermüdungserscheinungen.

Müde wirkt Jackson aber gar nicht. Er entfernt sich bei der Schilderung der von Rückschlägen geplagten Kommandoaktion, die immer wieder zur Flucht wird, zwar von Tolkiens Text, aber diesmal gelingen ihm reihenweise tolldreiste Actionpassagen voller Humor, mal eher klassischer Slapstick, aber mit Beilen, Schwertern und Orks, mal eine Reverenz an die Splattergaudis seiner filmischen Anfangszeit.

In „Smaugs Einöde“ sind die Anschlüsse fließend, die Ortswechsel spannend, der Rhythmus lässt 160 Minuten schneller vergehen als manchen minderen Film von 90 Minuten. Wenn Jackson und sein Team dieses glückliche Händchen, dieses begnadete Timing beibehalten, steht uns noch ein großer dritter Teil bevor. Man kann ihn förmlich riechen.