Nur mit neuen Köpfen kann die Hochschule Ludwigsburg aus der Krise kommen – diesen Rat einer externen Kommission macht sich Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zueigen. Wie sie ihn konkret umsetzen will, bleibt freilich unklar.

Stuttgart - Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) will einen „personellen Neuanfang“ an der seit Monaten von Querelen geplagten Hochschule für Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Damit macht sich Bauer eine Empfehlung der von ihr eingesetzten externen Kommission zu eigen, die die Hochschule seit Anfang September durchleuchtet hatte. Das Gremium unter Vorsitz des früheren Finanzministers Gerhard Stratthaus (74, CDU) sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Funktionsfähigkeit der Hochschule andernfalls gefährdet wäre „und dass diese Gefahr schnell wachsen wird“, teilte ihr Ministerium mit.

 

Nach Sichtung von umfangreichen Unterlagen und intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten habe die Kommission Ende voriger Woche ihren Abschlussbericht übergeben. Das Fazit: Durch die „Auseinandersetzungen zwischen Funktionsträgern“ – konkrete Funktionen oder gar Namen werden nicht genannt – werde die durch den Anstieg der Studentenzahlen ohnehin stark belastete Hochschule „massiv negativ beeinflusst“. Schon auf kurze Sicht werde es nicht mehr möglich sein, einen geordneten Hochschulbetrieb „mit nur kommissarisch tätigen Funktionsträgern und massiven Abstimmungsproblemen“ zwischen den verschiedenen Führungsebenen zu gewährleisten. Das Vertrauensverhältnis zwischen den handelnden Personen sei derart nachhaltig beschädigt, „dass auch perspektivisch keine Basis für eine . . . konstruktive Zusammenarbeit gesehen wird“. Bis heute gebe es „keine Anzeichen für eine Umkehr und eine positive Entwicklung“, so die Ministerin.

Was wird aus der umstrittenen Rektorin?

Ihr Haus werde nun dafür sorgen, dass für einen personellen Neuanfang „entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet werden“. Welche das sein werden, ließ Bauer ausdrücklich offen. Sie gab auch nicht zu erkennen, welche Funktionsträger möglicherweise abgelöst werden sollen. Betroffen sein könnten die umstrittene Rektorin Claudia Stöckle, aber auch die bereits zurückgetretenen Dekane oder Mitglieder des Hochschulrates.