An diesem Beispiel zeige sich, dass kein Hochwasserereignis dem anderen gleiche, sagt Sieg. Mal komme das Wasser infolge einer plötzlichen Schneeschmelze aus den Seitentälern der Rems, mal führten lokale Starkregenfälle in den Sommermonaten zu Überflutungen. Bei dem Hochwasser am Sonntagabend hätten zusätzliche Rückhalteräume im Mittellauf der Rems wohl wenig genutzt, erklärt Sieg. Das Problem sei der Oberlauf des Flusses gewesen – vor allem die Nebenbäche, die bei Schwäbisch Gmünd in die Rems fließen, und speziell nach Süden sehr große Einzugsbereiche hätten – aber nicht mehr zum Gebiet des Wasserverbands Rems zählten. Vorhaben des Verbands oberhalb von Schwäbisch Gmünd zwischen den Teilorten Zimmern und Hussenhofen einen zusätzlichen Rückhalteraum anzulegen, sind vor Jahren per Beschluss ad acta gelegt worden.

 

Den Einstau der Rückhalteräume so zu steuern, dass es keine Überflutungen gebe, sei vor allem Erfahrungssache, sagt Hans-Peter Sieg. In naher Zukunft wolle er weiteres Personal in die Materie einlernen. Leider hätten er und sein Team bei Hochwasser auch mit ungebetenen Besuchern zu kämpfen – an den Staudämmen tauchten Neugierige auf, welche die Zufahrten blockierten und sich selbst in Gefahr brächten. In einem Fall habe die Polizei einen Damm sichern müssen, sagt Sieg.