Die Regionalliga-Damen des HTC Stuttgarter Kickers von der Hohen Eiche in Degerloch verpassen den angepeilten Zweitliga-Aufstieg knapp.

Degerloch - Nur ein einziger Punkt hat den Regionalliga-Damen des HTC Stuttgarter Kickers gefehlt, um den erhofften sofortigen Wiederaufstieg in die Zweite Hockey-Bundesliga zu realisieren. Dennoch zieht der HTC-Coach Andreas Sauck ein positives Fazit nach seiner Premierensaison in verantwortlicher Position an der Hohen Eiche: „Wir haben trotz einer mitunter dünnen Personaldecke eine gute Runde gespielt und diese ungeachtet des verpassten Aufstiegs mit einer insgesamt tollen Bilanz beendet“, sagt der Trainer des Vizemeisters, der mit seinem Team dem Münchner Kontrahenten TuS Obermenzing knapp den Vortritt lassen musste. Sauck richtet den Blick notgedrungen nach vorn und will den angepeilten Sprung nach oben nun in der bereits Mitte September beginnenden Spielzeit 2016/17 umsetzen.

 

Kuriose, enge und ausgeglichene Runde

Den notwendigen eigenen Sieg am vergangenen Sonntag hatte das HTC-Aufgebot als Grundlage für einen eventuellen Meisterjubel auf Degerlochs Höhen durch einen klaren 3:0-„Auswärtssieg“ im Stadtderby gegen das auf dem letzten Tabellenplatz stehende VfB-Ensemble pflichtgemäß eingefahren. Während sich der letztjährige Aufsteiger vom Cannstatter Wasen mit nur einem einzigen Zähler auf der Habenseite nun wieder in Richtung 2. Regionalliga verabschieden muss, sind für die Mannschaft vom Stuttgarter Fernsehturm in der abgelaufenen Saison insgesamt sieben Siege, vier Unentschieden sowie drei Niederlagen zu notieren. „Dass uns unter dem Strich nur ein einziger Punkt zur sofortigen Rückkehr in die zweite Liga fehlt, ist halt trotzdem ärgerlich“, sagt Sauck. Am Saisonfinale hatte sich die bis dahin zweitplatzierte HG Nürnberg mit einem 2:2 in Frankenthal einen Ausrutscher erlaubt, während der favorisierte Spitzenreiter aus Obermenzing mit einem 2:0-Sieg zeitgleich in seinem Ortsduell beim ASV München nichts mehr anbrennen ließ und nach dem Aufstieg in die 1. Regionalliga in diesem Winter bereits den nächsten Triumph feiern durfte.

„Am verdienten Titelgewinn von Obermenzing gibt es nichts zu deuteln“, sagt der HTC-Coach, der mit den Seinen gegen die Oberbayern nur einen von sechs möglichen Punkten geholt hat. Insgesamt betrachtet sei es eine recht kuriose, enge und ausgeglichene Runde gewesen, sagt Sauck. Jedes Team habe – mit Ausnahme des Tabellenletzten VfB Stuttgart – jeden Gegner schlagen können. Und so betrachtet habe sich sein Aufgebot den möglichen Titelgewinn „durch ein extrem blödes Last-Minute-Remis mit einem 2:2 in Frankenthal selbst versaut“, sagte der Coach, der beim HTC l auch als hauptamtlicher Jugendtrainer tätig ist. Es ist freilich der einzige Kritikpunkt, denn insgesamt, sagt Sauck, „haben wir eine tolle Runde gespielt“.

An der Kaderzusammenstellung basteln

In den nächsten zwei Wochen bastelt der Coach noch an der Kaderzusammenstellung für den zweiten Anlauf in Richtung zweite Liga, ehe für ihn der Sommerurlaub ansteht. In diesen hat sich der Großteil seines bisherigen spielenden Personals bereits verabschiedet, wobei ihm mindestens zwei Akteurinnen in der nächsten Feldrunde nicht mehr zur Verfügung stehen werden. So zieht die Mittelfeldstrategin Cara Benecke beruflich bedingt nach Spanien, zudem verlässt die Torjägerin Pauline Bühner (studienbedingt nach Köln) das Team. Und ob Tatjana Chao weiter für die HTC-Damen den Hockeyschläger schwingen wird, gilt als eher unwahrscheinlich. Denn: die Argentinierin hatte in der kompletten Rückrunde pausiert und vor Kurzem in ihrer Heimat den Sohnemann Iker zur Welt gebracht. Außerdem ist sie die Ehefrau von VfB-Profi Emiliano Insua, der dem Vernehmen nach beim künftigen Fußball-Zweitligisten kurz vor dem Absprung steht.