Ob die Verbreiterung auf vier Spuren und der Kreisverkehr bis September 2016 fertig werden, hängt auch von der Witterung ab. Einen kleinen Verzug gibt es schon.

Holzgerlingen - Nach der aktuellen Zeitplanung ist nun beim Ausbau der Bundesstraße 464 bei Holzgerlingen in etwa Halbzeit: Im vergangenen November haben die Arbeiten mit einem Regenklärbecken unweit der Altdorfer Kreuzung begonnen, an der ein Kreisverkehr gebaut wird. Das Bauende für die Verbreiterung der 1,7

 

Kilometer langen Strecke auf vier Spuren war für September nächsten Jahres geplant – nun könnte es November werden. Sehr zum Leidwesen der Verkehrsteilnehmer und der Holzgerlinger und Altdorfer Bürger. Denn lange Staus sind zu den Hauptverkehrszeiten überall die Folge.

„Die Autos stehen morgens zwischen 7 Uhr und 8 Uhr bis zum Gasthaus zur Sonne“, sagt der Altdorfer Bürgermeister Erwin Heller. Die Blechkarawane erstrecke sich dann von der Ortsmitte bis zur provisorischen Zufahrt auf die B 464 über mehr als einen Kilometer. Vereinzelt habe es Beschwerden gegeben. Doch vor dem Ausbau sei es auch nicht viel besser gewesen. „Wir hatten an der Altdorfer Kreuzung schon seit Jahren Staus.“ Er habe an das Regierungspräsidium (RP) geschrieben und eine längere Grünphase an der Baustellenampel vorgeschlagen. „Wir haben unser Möglichstes getan, um die Schaltung zu verbessern“, sagt Franziska Frank vom RP-Baureferat West. Die Verkehrssteuerung sei optimiert worden. Mehr gehe aber nicht. Denn schließlich wollen auch die anderen Verkehrsteilnehmer möglichst freie Fahrt.

5000 Autos weniger im Ortskern

„Wir müssen nun einmal damit leben“, resümiert der Holzgerlinger Bürgermeister Wilfried Dölker. Wenn die B 464 dicht sei, schlängele sich der Verkehr mit bis zu 14 000 Fahrzeugen am Tag durch den Ortskern. Wenn der Ausbau beendet sei, rechne er mit etwa 5000 Autos weniger. Die Anwohner und auch die Händler müssten so lange durchhalten, das Verständnis dafür sei bisher groß. Das trifft auch beispielsweise für die Filialleitung des DM-Markts in der Altdorfer Straße zu. Seit der Schließung der Zufahrt Holzgerlingen-Mitte an der bisherigen Altdorfer Kreuzung habe der Laden, wie die Geschäftsführung mitteilt, „etwas unter Umsatzeinbußen zu leiden“, weil die Kunden nun nur aus Richtung Ortsmitte zu dem Markt kämen.

Währenddessen wird an der seitherigen Altdorfer Kreuzung – an deren Ampeln sich lange Autoschlangen bildeten – der Bau eines einspurigen Kreisverkehrs und einer zweispurigen Unterführung unter dem Kreisel hindurch vorbereitet. Momentan wird eine riesige Grundwasserwanne geschaffen, die „dafür sorgen soll, dass das Wasser nicht in die Unterführung reindrückt“, sagt der RP-Sprecher Robert Hamm. Gleichzeitig werden nun im November die zwei fertigen Fahrspuren im Westen asphaltiert, der Verkehr verläuft östlich der bisherigen B 464.

Witterung im Winter wird entscheidend

Wann die beiden Fahrspuren im Osten geschaffen werden und der Verkehr gen Westen verlegt wird, hänge von der Witterung ab, sagt Franziska Frank. In jedem Fall soll es aber im nächsten Frühjahr soweit sein. Der Baufortschritt habe sich bereits verzögert, weil die Arbeiter im Untergrund auf Kabel- und Wasserleitungen gestoßen seien, „mit denen man nicht gerechnet hat“, erklärt Hamm. Sie hätten außerhalb des Baufeldes neu verlegt werden müssen.

Eine größere bautechnische Herausforderung sind der Kreisel mit einem Durchmesser von 42 Metern und die Unterführung, die die Altdorfer Kreuzung entlasten sollen. Das ist auch nötig. Bei der letzten Verkehrszählung vor zehn Jahren wurden dort 25 000 Fahrzeugen am Tag registriert, im Jahr 2020 wird mit 36 000 gerechnet.