Und sie wird sich wohl auch nicht lange bitten lassen. Montpellier gilt als schwulen- und lesbenfreundlichste Metropole Frankreichs, die sozialistische Bürgermeisterin Hélène Mandroux als Wegbereiterin eines außergewöhnlich gedeihlichen Zusammenlebens von Homo- und Heterosexuellen. Laut einer Erhebung des Magazins „Têtu“ versichern 77 Prozent der in der südfranzösischen Stadt lebenden Homosexuellen, sie seien dort noch niemals diskriminiert worden. 66 Prozent fühlen sich von den Ladenbesitzern und Verkäufern freundlich behandelt. „In Montpellier werden wir nicht nur toleriert, sondern respektiert“, sagt Autin.

 

Am Ende feiert womöglich das ganze Land. Frankreichs Frauenministerin Najat Vallaud-Belkacem hat ihr Kommen angekündigt. „Die Hochzeit wird öffentlich sein, alle sind willkommen, Vertreter französischer wie internationaler Homosexuellenvereinigungen, die Medien, einfach alle“, sagt Autin. „Alle zusammen haben wir schließlich auch gesellschaftlich etwas bewegt.“ Wann genau die Fête steigt, steht noch nicht fest. Es dürfte wohl Juni werden, bis die zur Eheschließung notwendigen Formalitäten erledigt sind.

Und nach der Hochzeit? Einer wie Autin legt dann nicht die Hände in den Schoß. Er werde weiterhin mit Nachdruck die Sache der Schwulen und Lesben verfechten, sagt er. Die Einführung der Homo-Ehe bedeute schließlich noch lange nicht das Ende jedweder Diskriminierung. Und privat? „Wir werden ein Kind adoptieren und eine Familie gründen“, kündigt er an. Vermutlich soll es schnell gehen.