Korrespondenten: Inna Hartwich

Seit der Jungsteinzeit haben die Chinesen Hunde gegessen. Ihr Fleisch war stets teurer als Schwein oder Huhn. Zur Geburt eines Sohnes musste Hundefleisch auf den Tisch, war es „nur“ eine Tochter, begnügte sich die Familie mit Schweinefleisch. Heute finden sich die Hundefleisch-Esser vor allem im Süden des Landes, doch auch dort ist es eine kleine Minderheit. In der Provinz Guangxi veranstalten die Menschen jeden Sommer gar ein Hundefleischfest. Dabei haben sie allerdings zunehmend mit Tierschützern zu kämpfen. Denn Hunde sind längst keine Leckerbissen mehr im Land. Sie sind Haustiere.

 

Nicht dass es das nicht bereits früher gegeben hatte. Die herrschsüchtige kaiserliche Witwe Cixi ließ für ihre große Vierbeiner-Liebe ein „Hundehaus“ mit tausend Tieren bauen. Die Bediensteten parfümierten sie, führten sie aus, servierten ihnen erlesene Speisen. So einen Luxus kann sich die 25-jährige Cheng Sai nicht leisten. „Im ganz kleinen Rahmen aber bieten wir unseren Tieren alles, was ihr Herz begehrt“, sagt die Ökonomin, die vor drei Jahren aus der Provinz Shandong nach Peking kam und hier ihren Spa Love Pet im Erdgeschoss eines Wolkenkratzers eröffnete. Baden, Haare schneiden, Haare färben, Massage, Pediküre. Hundeknochen und eine bunte Hundeleine gibt’s dazu.

Zwei Stunden Schönheitspflege für 42 Euro

„Zwei Stunden dauert die Schönheitsprozedur, 360 Yuan (etwa 42 Euro) kostet die Behandlung“, erzählt sie in ihrem Laden, während ihr grauer Pudel Cooky immer wieder vom Sessel auf den Boden hüpft. Noch ist es leer im Tiersalon, einer der sechs Mitarbeiter saugt die Tierhaare weg. „Das Kundenaufkommen kann man nicht abschätzen, manchmal warten hier acht Leute und 16 Tiere.“

Im Schaufenster winden sich sechs Katzen um grün-graue Kratzbäume, im Hinterzimmer kläffen zwei Dutzend Welpen in den gelben Käfigen um Aufmerksamkeit. Cheng Sai arbeitet mit Tierheimen zusammen, veranstaltet Hunde-Aktionen, bei denen sie Hund und Möchtegern-Herrchen zusammenbringt. Sie nimmt auch Tiere für mehrere Tage auf: Die Käfige gelten als „Hundehotel“. Menschen, die Hunde essen, versteht sie genauso wenig wie den chinesischen Makler, der sich kürzlich für umgerechnet 1,4 Millionen Euro einen Tibet-Mastiff sicherte. Löwenblut soll das Tier mit der Löwenmähne haben. „Hunde sind bei uns längst ein Modeaccessoire geworden“, sagt Cheng Sai, „manche übertreiben es.“ An den Auswüchsen der neuen chinesischen Tierliebe will sie aber mitverdienen.

Im Süden wird noch das Hundefleischfest gefeiert

Seit der Jungsteinzeit haben die Chinesen Hunde gegessen. Ihr Fleisch war stets teurer als Schwein oder Huhn. Zur Geburt eines Sohnes musste Hundefleisch auf den Tisch, war es „nur“ eine Tochter, begnügte sich die Familie mit Schweinefleisch. Heute finden sich die Hundefleisch-Esser vor allem im Süden des Landes, doch auch dort ist es eine kleine Minderheit. In der Provinz Guangxi veranstalten die Menschen jeden Sommer gar ein Hundefleischfest. Dabei haben sie allerdings zunehmend mit Tierschützern zu kämpfen. Denn Hunde sind längst keine Leckerbissen mehr im Land. Sie sind Haustiere.

Nicht dass es das nicht bereits früher gegeben hatte. Die herrschsüchtige kaiserliche Witwe Cixi ließ für ihre große Vierbeiner-Liebe ein „Hundehaus“ mit tausend Tieren bauen. Die Bediensteten parfümierten sie, führten sie aus, servierten ihnen erlesene Speisen. So einen Luxus kann sich die 25-jährige Cheng Sai nicht leisten. „Im ganz kleinen Rahmen aber bieten wir unseren Tieren alles, was ihr Herz begehrt“, sagt die Ökonomin, die vor drei Jahren aus der Provinz Shandong nach Peking kam und hier ihren Spa Love Pet im Erdgeschoss eines Wolkenkratzers eröffnete. Baden, Haare schneiden, Haare färben, Massage, Pediküre. Hundeknochen und eine bunte Hundeleine gibt’s dazu.

Zwei Stunden Schönheitspflege für 42 Euro

„Zwei Stunden dauert die Schönheitsprozedur, 360 Yuan (etwa 42 Euro) kostet die Behandlung“, erzählt sie in ihrem Laden, während ihr grauer Pudel Cooky immer wieder vom Sessel auf den Boden hüpft. Noch ist es leer im Tiersalon, einer der sechs Mitarbeiter saugt die Tierhaare weg. „Das Kundenaufkommen kann man nicht abschätzen, manchmal warten hier acht Leute und 16 Tiere.“

Im Schaufenster winden sich sechs Katzen um grün-graue Kratzbäume, im Hinterzimmer kläffen zwei Dutzend Welpen in den gelben Käfigen um Aufmerksamkeit. Cheng Sai arbeitet mit Tierheimen zusammen, veranstaltet Hunde-Aktionen, bei denen sie Hund und Möchtegern-Herrchen zusammenbringt. Sie nimmt auch Tiere für mehrere Tage auf: Die Käfige gelten als „Hundehotel“. Menschen, die Hunde essen, versteht sie genauso wenig wie den chinesischen Makler, der sich kürzlich für umgerechnet 1,4 Millionen Euro einen Tibet-Mastiff sicherte. Löwenblut soll das Tier mit der Löwenmähne haben. „Hunde sind bei uns längst ein Modeaccessoire geworden“, sagt Cheng Sai, „manche übertreiben es.“ An den Auswüchsen der neuen chinesischen Tierliebe will sie aber mitverdienen.