Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Beim Erstkontakt, so Rehwald weiter, nenne die Bima Mindestpreise, um manche Interessenten auf den Boden der Realität zurückzuholen. Da der Bund Gebote haben wolle statt Preise vorzugeben, müsse man die Bungalows in den einschlägigen Immobilienportalen mit einem Euro ansetzen. Das wecke teils falsche Erwartungen. Gernot Stollhoff, einer der langjährigen Mieter in der Diplomatensiedlung, hält die Preisvorstellungen der Bima dennoch für überzogen. Denn erstens stünden die Häuser unter Denkmalschutz, es sei also ein erhöhter Aufwand bei der Sanierung zu erwarten. Auch dürfe nicht frei an- und umgebaut werden. Zweitens seien die Bungalows mit Radon belastet. Überall auf dem Gelände nahe des Weissenhofs haben die Mieter Plakate aufgehängt, auf denen sie auf die Strahlung und auch auf ihre mehrjährige Kündigungsfrist hinweisen.

 

Radon ist eine natürlich vorkommende Form der Radioaktivität. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, ab einer Stärke von 400 Becquerel pro Kubikmeter in Häusern zu handeln. In der Diplomatensiedlung kommen in den Wohnzimmern zwischen 51 und 448 Becquerel pro Kubikmeter vor, in den Kellern sogar zwischen 66 und 2296. Das Problem ist dort, dass die Häuser teils direkt auf den Fels gebaut und Schächte offen gehalten wurden, durch die die Strahlung jetzt eindringen kann. Der Wohnbereich müsste deshalb gegenüber dem Keller abgedichtet werden, durch zusätzliche Türen, eine Dämmung oder womöglich auch durch vorgesetzte Wände.

Einige Mieter wollen wieder ein Gebot abgeben

Der Mieter Gernot Stollhoff wirft der Bima vor, nur Messungen durchgeführt zu haben, aber keine Sanierung. Dabei würden teils einfache Maßnahmen reichen, wie der Einbau eines Ventilators, der die belastete Luft nach draußen befördert. Er habe auf diese Weise die Strahlung um zwei Drittel verringern können. Stollhoff vermutet im Übrigen, dass viele andere Häuser auf dem Killesberg ebenfalls belastet seien – die Radonbelastung sei nicht nur ein Problem der Diplomatensiedlung. Ihm selbst sei die Strahlung bei seinem Einzug vor 20 Jahren verschwiegen worden. Selbst in einer Einliegerwohnung im Keller mit hohen Werten habe jahrelang jemand gewohnt.

Dennoch planen einige der verbliebenen Mieter, erneut ein Gebot abzugeben. Beim ersten Anlauf hätte eine Bietergemeinschaft der Mieter fünf Millionen Euro bezahlt; das war der Bima zu wenig.

Die Stadt Stuttgart hat nach eigenem Bekunden kein Interesse daran, das Ensemble zu erwerben. Aus Sicht der Denkmalpflege sei der Schutz einfacher, wenn nur ein Eigentümer als Ansprechpartner vorhanden sei, so eine Stellungnahme der Behörde im vergangenen Jahr. Aber auch der Umgang mit mehreren Besitzern seit für den Denkmalschutz unproblematisch.

Beim Erstkontakt, so Rehwald weiter, nenne die Bima Mindestpreise, um manche Interessenten auf den Boden der Realität zurückzuholen. Da der Bund Gebote haben wolle statt Preise vorzugeben, müsse man die Bungalows in den einschlägigen Immobilienportalen mit einem Euro ansetzen. Das wecke teils falsche Erwartungen. Gernot Stollhoff, einer der langjährigen Mieter in der Diplomatensiedlung, hält die Preisvorstellungen der Bima dennoch für überzogen. Denn erstens stünden die Häuser unter Denkmalschutz, es sei also ein erhöhter Aufwand bei der Sanierung zu erwarten. Auch dürfe nicht frei an- und umgebaut werden. Zweitens seien die Bungalows mit Radon belastet. Überall auf dem Gelände nahe des Weissenhofs haben die Mieter Plakate aufgehängt, auf denen sie auf die Strahlung und auch auf ihre mehrjährige Kündigungsfrist hinweisen.

Radon ist eine natürlich vorkommende Form der Radioaktivität. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, ab einer Stärke von 400 Becquerel pro Kubikmeter in Häusern zu handeln. In der Diplomatensiedlung kommen in den Wohnzimmern zwischen 51 und 448 Becquerel pro Kubikmeter vor, in den Kellern sogar zwischen 66 und 2296. Das Problem ist dort, dass die Häuser teils direkt auf den Fels gebaut und Schächte offen gehalten wurden, durch die die Strahlung jetzt eindringen kann. Der Wohnbereich müsste deshalb gegenüber dem Keller abgedichtet werden, durch zusätzliche Türen, eine Dämmung oder womöglich auch durch vorgesetzte Wände.

Einige Mieter wollen wieder ein Gebot abgeben

Der Mieter Gernot Stollhoff wirft der Bima vor, nur Messungen durchgeführt zu haben, aber keine Sanierung. Dabei würden teils einfache Maßnahmen reichen, wie der Einbau eines Ventilators, der die belastete Luft nach draußen befördert. Er habe auf diese Weise die Strahlung um zwei Drittel verringern können. Stollhoff vermutet im Übrigen, dass viele andere Häuser auf dem Killesberg ebenfalls belastet seien – die Radonbelastung sei nicht nur ein Problem der Diplomatensiedlung. Ihm selbst sei die Strahlung bei seinem Einzug vor 20 Jahren verschwiegen worden. Selbst in einer Einliegerwohnung im Keller mit hohen Werten habe jahrelang jemand gewohnt.

Dennoch planen einige der verbliebenen Mieter, erneut ein Gebot abzugeben. Beim ersten Anlauf hätte eine Bietergemeinschaft der Mieter fünf Millionen Euro bezahlt; das war der Bima zu wenig.

Die Stadt Stuttgart hat nach eigenem Bekunden kein Interesse daran, das Ensemble zu erwerben. Aus Sicht der Denkmalpflege sei der Schutz einfacher, wenn nur ein Eigentümer als Ansprechpartner vorhanden sei, so eine Stellungnahme der Behörde im vergangenen Jahr. Aber auch der Umgang mit mehreren Besitzern seit für den Denkmalschutz unproblematisch.

Im Gegensatz zur ersten Runde steht die Bima jetzt etwas unter Zugzwang – da die Hälfte der Mieteinnahmen weggefallen ist, hat der Bund ein Interesse, möglichst schnell zu verkaufen. Der Erlös fließt in den Haushalt des Bundes und wird ausgegeben – das Tafelsilber des Bundes schmilzt.