Während die Mieten in den vergangenen 25 Jahren stetig gestiegen sind, haben sich die Preise für Wohneigentum lange Zeit kaum bewegt. „Zwischen 1985 und 2005 hatten wir einen Anstieg bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern von gerade einmal 20 Prozent, was sehr moderat ist“, erklärt Karlheinz Jäger, „da sehen wir jetzt deutliche Nachholeffekte.“ Mehrfamilienhäuser haben dabei die deutlichste Preissteigerung hinter sich. „Im Vergleich mit dem Jahr 1985 sind die Preise um 110 Prozent gestiegen“, erklärt der Ausschussvorsitzende. Seit 2009 liegt der aktuelle Anstieg bei 35 Prozent.

 

In Bezug auf den Wohnungsmangel in Stuttgart könnte sich ein Faktor allerdings noch drastischer auswirken als die steigenden Preise. „Wir beobachten in den vergangenen Jahren beim Bauland geringe Verkaufszahlen und einen Rückgang des Flächenumsatzes“, erklärt der Ausschussvorsitzende. „Das kann auf eine künftig geringere Bautätigkeit hindeuten“, so Jäger.

Die Preise, davon sind die Experten überzeugt, werden auch in den kommenden Jahren weiter nach oben gehen. „Steigende Einwohnerzahlen, günstige Zinsen und die gute Wirtschaftslage sind die Gründe“, so der Vorsitzende. Die Gefahr einer Immobilienblase sieht Jäger jedoch nicht: „Es wird nicht zu viel auf Pump gekauft. Es gibt schlicht viele Menschen, die ihr Geld derzeit in Wohnungen investieren.“ Es seien eben mehr Anleger auf dem Stuttgarter Immobilienmarkt unterwegs als bisher.

„Was sicherlich fehlt, ist günstiger Wohnraum in der Stadt“, sagt Jäger zum Abschluss. Er denke in diesem Zusammenhang an das Konzept von Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne). „Gerade der soziale Wohnungsbau wurde zuvor jahrelang vernachlässigt“, erklärt der Vorsitzende.