Die Preise für Eigenheime sind Ende vergangenen Jahres weiter stark gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Gründe hierfür sind eindeutig.

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im vierten Quartal des vergangenen Jahres erneut gesunken. Sie gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Schnitt um 7,1 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Dies war der fünfte Rückgang des sogenannten Häuserpreisindexes in Folge, er fiel allerdings etwas weniger stark aus als in den beiden Vorquartalen.

 

Im dritten Quartal 2023 hatte der Preiseinbruch mit einem Minus von 10,1 Prozent seinen Höhepunkt erreicht, im zweiten Quartal lag er bei minus 9,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal gingen die Preise im vierten Quartal um 2,0 Prozent zurück, wie die Statistiker weiter mitteilten.

Stärkster Rückgang bei Ein- und Zweifamilienhäuser

Über das Jahr gesehen sanken die Preise für Wohnimmobilien um 8,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. „Das war der stärkste Rückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 und der erste Rückgang seit dem Jahr 2007“, erklärten die Statistiker.

Im vierten Quartal zeigte sich die Entwicklung weiterhin in den ländlichen wie in den städtischen Regionen. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser gingen etwas stärker zurück als die Preise für Eigentumswohnungen. Am stärksten fiel der Preisrückgang für Ein- und Zweifamilienhäuser mit elf Prozent aus.

Der ING-Experte Carsten Brzeski verwies auf den hohen Effekt der Zinspolitik auf den Wohnungsmarkt - so hätten steigende Finanzierungskosten und hohe Lebenshaltungskosten zusammen mit einer sinkenden Nachfrage nach Hauskrediten den Markt belastet. Bei steigenden Zinsen gehöre der Immobilienmarkt zu den ersten Märkten, die darauf reagierten.

Zwischen dem zweiten Quartal 2019 und dem zweiten Quartal 2022 seien die Preise allerdings um 30 Prozent gestiegen, gab der Experte zu bedenken. Der Rückgang der Immobilienpreise im vergangenen Jahr müsse daher eher „als Korrektur statt als Absturz“ verstanden werden. Ein weiterer Aspekt sei die Energieeffizienz: Die Preise für energieeffiziente Immobilien seien deutlich geringer zurückgegangen als die für weniger effiziente Immobilien.