Wie, wir haben Schnee? Bekommen wir am Ende wohl weiße Weihnachten? Das fragten sich am Mittwochmorgen sicher einige Menschen. Aber nein, zu früh gefreut: Es war nur Industrieschnee, der da auf den Autos lag.

AspergDa haben sich die Kinder zu früh gefreut: Zwar lagen am frühen Mittwochmorgen etwa zwei Zentimeter Schnee in Asperg vor den Toren Ludwigsburgs und in Teilen Stuttgarts. Allerdings handelte es sich dabei nicht um pappigen Schneemann-Schnee, sondern um feinpulvrigen, so genannten Industrieschnee. Dieses Phänomen tritt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) immer dann auf, wenn Staubpartikel etwa aus Industrieschloten wegen Windstille nicht in die Höhe steigen können, sondern sich in tieferen Ebenen mit dem feuchten Nebel vermischen und sich in Schneekristalle verwandeln.

 

Deckel auf der Luftmasse

Zudem muss eine Hochdruckwetterlage herrschen, bei der sich durch absinkende Luft eine sogenannte Inversion, eine Temperaturumkehr in der Höhe, bildet. Die warme Schicht wirkt dann wie ein Deckel auf der unter ihr liegenden Luftmasse. Und noch etwas spielt eine Rolle: Die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein; in der Nacht zu Mittwoch lag sie nahe 100 Prozent. „Das Phänomen kann bei Industrieessen vorkommen, aber auch, wenn viel Ruß aus Schornsteinen qualmt, oder wenn sich zu viele Bakterien in der Luft befinden“, sagte die DWD-Meteorologin Sarah Jäger. Das Phänomen kann sich in den kommenden Tagen wiederholen, die Wetterlage bleibt nach Auskunft des DWD feucht. Das letzte Mal rieselte Industrieschnee in Ludwigsburg am 2. Februar 1993 vom Himmel. Und, liebe Kinder, ein paar Flocken zu schlecken, ist nicht gefährlich, sagen die Meteorologen. (cb) Foto: Rosar