Etwa 300 Bürger haben in der Infobox auf dem Schillerplatz ihre Vorschläge für die zukünftige Gestaltung der Innenstadt geäußert. Sie hätten auf dem Schiller- und dem Arsenalplatz gerne einen Park und weniger Autos.

Ludwigsburg - Wer in Ludwigsburg Baubürgermeister ist, steigt öfter einmal in oder auf ungewöhnliche Orte. Der ehemalige Stadtbaumeister Hans Schmid setzte sich zu seinem Abschied in das Storchennest in den Zugwiesen, sein Nachfolger Michael Ilk musste quasi zum Amtsantritt in dem Container Platz nehmen, der am 20. November auf dem Schillerplatz aufgestellt wurde. Am Samstagvormittag stieg der neue Baubürgermeister zum zweiten und letzten Mal für eineinhalb Stunden in die Infobox, in der die Stadt über das Bauprojekt Zentrale Innenstadt Entwicklung (ZIEL) informierte. Es war für Ilk auch eine Chance, seine Visionen von der Zukunft von Schiller- und Arsenalplatz sowie dem Bahnhof mit denen der Ludwigsburger abzugleichen.

 

Areal zwischen Bahnhof und Wilhelm Galerie wird umgestaltet

Mit dem Projekt möchte die Stadt die unansehnliche Lücke schließen, die derzeit noch zwischen Bahnhof und Wilhelmstraße klafft. „Die Leute sollen sich hier, wenn sie aus dem Zug steigen, sofort wohlfühlen und nicht erst, wenn sie am Schiller- und Arsenalplatz vorbeigelaufen sind“, sagt Michael Ilk. Denn bisher sei beim Verlassen des Bahnhofs kaum zu spüren, dass man sich in einer Barockstadt befände.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss aber das gesamte Gelände vom Bahnhof über die Myliusstraße bis hin zum Arsenalplatz umgestaltet werden. Weil die Stadt dabei die Vorschläge ihrer Bürger einsammeln wollte, hat sie vom 20. November an bis zum vergangenen Samstag die Infobox mitten in den Laufweg der Fußgänger gestellt, die vom Bahnhof zur Wilhelm-Galerie oder zum Marktplatz wollten. Rund 300 haben dort in den vergangenen Wochen ihre Ideen eingebracht, was laut dem Projektleiter Stephan Blank bei 16 Öffnungstagen den Erwartungen entspräche.

Im Gespräch sind ein neues Parkhaus und ein Park

Die Ludwigsburger wünschen sich, dass mehr Grün in ihr Zentrum kommt. Teilweise sprachen sie sich sogar für einen kleinen Park auf dem Schiller- und Arsenalplatz aus. Eine bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und weniger Autos auf den Plätzen sind weitere Vorschläge. Und immer wieder taucht der Wunsch nach einer Tiefgarage auf. Wegen dieses Themas hat Petra Schad am Samstag die letzte Chance genutzt, um im Container ihre Idee einzubringen. Sie machte die Stadtplaner auf die Schwierigkeiten aufmerksam, die behinderte Menschen in Tiefgaragen hätten, weshalb es wichtig sei, entweder mit Parkscheinautomaten statt mit Schranken zu arbeiten oder die Behindertenparkplätze vor die Absperrung zu bauen. Funktionierende Aufzüge müsse es auch geben. „Ich habe mitverfolgt, dass die Parkhäuser ein wichtiges Thema sind und mir gedacht , dass ich mir so viel Zeit nehmen muss, um herzukommen“, sagt Petra Schad.

Ihr Hinweise sind auf einem der vielen Notizzettel gelandet, die das Team von Stephan Blank in den nächsten Monaten auswerten wird. Die Ergebnisse gehen an den Gemeinderat, der daraus das Konzept für die Zentrale Innenstadt Entwicklung erarbeiten wird. Das Ergebnis wird den Bürgern im Frühjahr 2014 vorgestellt.