Für rund 19 Milliarden Dollar hat Facebook WhatsApp gekauft. Doch was ist WhatsApp eigentlich? Was macht man damit? Und gibt es Alternativen?

Stuttgart - Grenzenlose Kommunikation – spätestens seit der SMS ist dies Realität geworden. Doch die einstige Königin der mobilen Kommunikation ist entthront. Mit der Verbreitung von Smartphones haben ihr Instant Messenger-Dienste den Rang abgelaufen – allen voran WhatsApp.

 

WhatsThat?

WhatsApp ist eine Nachrichten-Anwendung für Smartphones, eine App(lication), die es dem Nutzer ermöglicht, mit seinen Freunden, Bekannten und Kollegen zu chatten. Die „Kernkompetenz“ der App ist das wechselseitige Verschicken von Nachrichten, Bildern, Videos und Audio-Aufnahmen zwischen zwei oder mehreren Smartphones.

Der Name ist Programm: WhatsApp leitet sich aus dem englischen „What’s up?“ ab, was „Was geht?“ oder „Was geht ab?“ bedeutet. Die App wurde als Alternative zur herkömmlichen SMS konzipiert, mit dem Ziel, möglichst viele Menschen unkompliziert zu vernetzen. Das tut WhatsApp bereits sehr erfolgreich: Laut dem Entwickler und Mitbegründer Jan Koum wird die App in Deutschland von rund 30 Millionen, weltweit von rund 400 Millionen Menschen genutzt.

Whatsapp ist für nahezu alle mobilen Betriebssysteme verfügbar. Die App kann kostenlos heruntergeladen werden, allerdings wird ab dem zweiten Jahr der Nutzung jährlich eine Gebühr von 89 Cent eingezogen. Weitere Kosten fallen nicht an, da der WhatsApp-Nutzer nicht mittels SMS, sondern über eine Internetverbindung kommuniziert.

WhatsNoch?

Nachrichten-Apps wie WhatsApp gibt es zuhauf. Doch welche taugen und welche nicht? Wir stellen fünf vor.

Trotz seiner weiten Verbreitung gerät WhatsApp aufgrund lückenhafter Sicherheitsvorkehrungen immer wieder in die Kritik. Gerade unter dem Eindruck der NSA-Affäre bekommt so mancher WhatsApp-Nutzer ein flaues Gefühl im Magen. Diese Sorgen macht sich der Konkurrent Threema zunutze, eine Kurznachrichten-App aus der Schweiz. Threema wirbt mit einer vollständigen Verschlüsselung, wobei der Serverbetreiber selbst keinen Einblick in die persönlichen Konversationen haben soll.

Als Reaktion auf den Erfolg von WhatsApp wurde 2011 auch der Facebook-Messenger veröffentlicht. Der Vorteil liegt hier in der Verbindung mit Facebook, aber es können auch Nachrichten an Personen verschickt werden, die nicht Mitglied des sozialen Netzwerks sind. Doch Facebook scheint von seinem eigenen Dienst nicht besonders überzeugt zu sein, wie der Kauf von WhatsApp zeigt.

Eine andere WhatsApp-Alternative ist Viber. Mit rund 200 Millionen Nutzern ist die App der weltweit fünftgrößte Instant-Messenger-Dienst. Ihr großes Plus ist die Telefonfunktion, die bei einer WiFi-Verbindung kostenlose Anrufe ermöglicht. Der Klassiker unter den Nachrichten-Apps, Skype, bietet dies nur gegen einen Aufpreis. Dennoch dient auch er als guter Ersatz von WhatsApp, da er alle wichtigen Funktionen erfüllt und darüber hinaus Videotelefonate ermöglicht. Für die kurzen Momente gibt es Snapchat. Mit dieser App erstellte Texte und Bilder löschen sich nach einigen Sekunden selbst – danach bleibt nur die Erinnerung an die Inhalte.

Doch so innovativ und individuell diese Apps auch sind, die Nutzer strömen trotzdem weiter zu WhatsApp. Nicht zuletzt deshalb hat Facebook den Konkurrenten übernommen.