Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung errichtet ein neues Institutsgebäude im Stuttgarter Engineering-Park (Step) nah dem Uni-Campus in Vaihingen. Im Jahr 2014 soll mit dem Neubau begonnen werden.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Frithjof Staiß ist zufrieden: „Die neue Adresse bietet bessere Arbeits- und Forschungsbedingungen“, sagt der geschäftsführende Vorstand des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) und meint damit das im Stuttgarter Engineering Park (Step) geplante Institutsgebäude. Der prämierte Entwurf des Architekturbüros Henning Larsen Architects Kopenhagen/München wurde vor Kurzem offiziell vorgestellt.

 

Das Gebäude soll auf 10 000 Quadratmetern Forschungslabors, Werkstätten und Büros beherbergen. Die Pläne sehen einen mehrgeschossigen Neubau vor, der „architektonische Kreativität, Solartechnik und Energieeffizienz verbindet“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der kompakte Baukörper besteht aus vier direkt miteinander verbundenen Gebäudeteilen mit Innenhöfen. Das neue Domizil wird ein Nullemissionsgebäude: Das bedeutet, dass der Energieverbrauch des Komplexes praktisch nur aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Eine Solarenergienutzung in der Fassade und auf dem Dach ist geplant.

Baubeginn soll 2014 sein. Die Kosten werden auf rund 18 Millionen Euro geschätzt. Das Land Baden-Württemberg hat eine Mitfinanzierung in Höhe von sieben Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das Finanz- und Wirtschaftsministerium werde den Baukostenzuschuss bewilligen, heißt es in der Pressemitteilung des Forschungsinstituts. Und weiter steht dort: „Das Ministerium will die erfolgreiche Forschung des ZSW für eine nachhaltige Energieversorgung und den Technologietransfer in die Wirtschaft weiter forcieren.“

Guter Standort auf dem Step-Gelände

Der Standort für das neue Institut könnte kaum besser sein. Denn das Step-Gelände ist in unmittelbarer Nähe des Vaihinger Uni-Campus’. Damit ist der potenzielle Forschernachwuchs nicht weit weg.

Der Gemeinderat hat vor einiger Zeit eingewilligt, dass das ZSW in dem Büropark ein Grundstück im Erbbaurecht bekommt. Der Neubau wurde nötig, weil die Mitarbeiterzahl des expandierenden Energieforschungsinstituts stark gestiegen ist. In den vergangenen sieben Jahren hat sich die Zahl der Beschäftigten fast verdoppelt. „In den nächsten Jahren erwarten wir in Stuttgart einen weiteren Zuwachs von 110 auf 160 Vollzeitbeschäftigte. Und bereits jetzt ist das derzeitige Gebäude zu klein“, sagt Frithjof Staiß. Zudem sind die Mitarbeiter in Vaihingen auf mehrere Standorte aufgeteilt: Die meisten Labors sind an der Industriestraße, das Solar-Labor und die Mechanikwerkstatt befinden sich jedoch an der Heßbrühlstraße. Vor einiger Zeit musste das Team des ZSW gar eine neue Anlage im Keller aufbauen. Dazu wurde ein Teil der Tiefgarage umgebaut.

Frithjof Staiß ergänzt: „Der neue Standort bietet ausreichend Platz. Die räumliche Vernetzung im neuen Gebäude erlaubt außerdem eine bessere Kommunikation unter den Kollegen.“ Bei einem Institut, das von den Synergien der Fachgebiete profitiere, sei das besonders vorteilhaft.

Das 1988 gegründete Zentrum für Energie- und Wasserstoff-Forschung gehört mittlerweile zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Fotovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind insgesamt mehr als 220 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt.