Wie funktionieren Social Bots?

Social Bots haben ein gewaltiges Imageproblem: Technik-Kritiker halten sie, beziehungsweise ihre Urheber, für verdeckte Akteure bei der politischen Meinungsbildung: Sie sollen unter anderem bei der Wahl von Donald Trump, bei der Brexit-Abstimmung und beim Ukraine-Konflikt zum Einsatz gekommen sein und das Meinungsbild verzerrt haben. Social Bots fluten soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter mit Kommentaren. Wenn Tausende von Social Bots zu einem Netzwerk zusammengeschlossen werden, verstärkt sich die politische Einflussnahme derart, dass man von einer bisher nicht gekannten digitalen Kampagne sprechen kann. Und von einer Bot-Armee.

Vor allem auf Twitter sorgen Social Bots immer wieder für Schlagzeilen. Vergleichsweise leicht zu durchschauen sind Twitter-Profile ohne Bilder, die teilweise im Minutentakt Einträge anderer Nutzer kommentieren und eigene Botschaften twittern. Inzwischen schaffen viele Programmierer aufwendigere Alibi-Existenzen in den sozialen Medien. Diese Social Bots geben vor, echte Menschen zu sein – die intelligenten Bots arbeiten teilweise mit gestohlenen Profilbildern aus dem Netz und gefälschten Biografien. Auf diese Weise überwinden sie vorgeschaltete Sicherheitssysteme. Die Sicherheitsfirma Imperva Incapsula beziffert den Anteil dieser „bösartigen“ Social Bots auf die Hälfte des gesamten Bot-Aufkommens im Netz. Social Bots können sich in politische Diskussionen einschalten und eine massenhafte Unterstützung für eine Position suggerieren, die es in Wahrheit nicht gibt. Sie verbreiten Propaganda und Fake News, sie stören gezielt relevante Diskussionen und setzen Trends.