Neue Wege werden auch in der Flüchtlingsbetreuung beschritten. Wie gut klappt deren Integration bislang?
Die Integration gelingt gut. Eine besondere Situation dabei ist, dass rund die Hälfte der Flüchtlinge unter 18 Jahre ist. Das stellt an die Betreuung natürlich besondere Anforderungen. Und im Bereich Disziplin gibt es auch noch Spielraum nach oben. Grundsätzlich ist Geduld eine Tugend, die auch bei Flüchtlingen geübt werden muss. Dazu kommt, dass Deutsch eine nicht gerade einfach zu erlernende Sprache ist. Ich finde es äußerst positiv, dass sich der ehrenamtliche Freundeskreis so stark engagiert.
Werden denn noch weitere Flüchtlinge nach Zuffenhausen kommen?
Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Unterkunft an der Gottfried-Keller-Straße erweitert wird. Momentan leben dort 60 Asylanten, künftig sollen es 150 sein. Dafür muss aber ein Außenbereich geschaffen werden, außerdem fehlen noch Gemeinschaftsräume. Bei der dritten Tranche der Flüchtlingsverteilung ist Zuffenhausen aber nicht dabei.
Mit dabei ist der Bezirk nach wie vor bei der Städtepartnerschaft mit La Ferté-sous Jouarre. Wie sind momentan die Beziehungen?
In Frankreich hat es einige Veränderungen gegeben. Im Partnerschaftskomitee schied Francine Moret aus, dafür kam Edith Abeloos, die aber vor wenigen Wochen ihr Amt zur Verfügung gestellt hat. Nun ist Francoise Maurin die Präsidentin. Und mit Ugo Pezzetta wurde ein neuer Bürgermeister gewählt. Deshalb gilt es nun, neue Verbindungen aufzubauen.
Kontrovers diskutiert wurde und wird über die geplante Biogasanlage. Wie ist der momentane Sachstand?
Der Gemeinderat hat beschlossen, die Anlage auf dem Gewann Hummelsbrunnen-Süd zu bauen. Im Juli haben die Zuffenhäuser Bezirksbeiräte dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zugestimmt. Momentan, so meine Informationen, liegen die Planungen im Zeitrahmen.
Es gibt Irritationen, weil auch im benachbarten Ludwigsburg eine Biogasanlage gebaut werden soll. Einige Bürger fordern nun, dass sich beide Gemeinden absprechen und nur eine Anlage gebaut werden muss.
In Ludwigsburg scheint man zu versuchen, sich an das Vorhaben in Zuffenhausen anzugliedern, weil es in Ludwigsburg wohl Schwierigkeiten gibt. Aus Zuffenhäuser Sicht sage ich ganz klar: Wir wollen hier keinen Mülltourismus!