Gerade einmal vier Neuzugänge haben Sie verpflichtet. Ein Zeichen für mehr Kontinuität und damit auch mehr Erfolg?
Ja. Kontinuität ist wichtig. Wie schnell wir die richtige Kontinuität schaffen können, weiß ich noch nicht. Wir wollen Eigengewächse generieren, aber das ist noch ein langer Weg. Auch versuchen wir immer, Spielerinnen zu halten. Durch die Verlängerung der Verträge mit unseren Hauptsponsoren können wir auch ein bisschen länger planen, sodass bald vielleicht sogar Zweijahresverträge in Stuttgart möglich sein werden.
Rebecca Ann Pavan stand auf dem Wunschzettel des Trainers Gil Ferrer Cutino, Lindsay Ann Stalzer auf dem des Co-Trainers – was erwarten Sie von den beiden?
Es ist ja kein Geheimnis, dass unser Cheftrainer erst sehr spät angefangen hat. Er war ja mit der Nationalmannschaft unterwegs. Ich habe mich intensiver in der Vorphase der Saison mit Guillermo auseinandergesetzt. Wir haben eine Vorauswahl getroffen und Gil hat dann irgendwo in der Welt auch Videos geguckt. Aber letztlich war Pavan bekannt, weil sie schon in der Bundesliga gespielt hat, und über Lindsay wussten Freunde und Bekannte aus der Volleyballszene nur Positives zu berichten – von ihrem Charakter bis hin zu ihrer Spielweise. Wir sind uns bei beiden Spielerinnen sicher, dass wir da richtig liegen.
Auf der Zuspielposition haperte es in den vergangenen Spielzeiten immer wieder. Beispielsweise hieß es in der vergangenen Saison über Lora Kitipova aus Mannschaftskreisen, sie sei zu eigensinnig. Wird mit Lauriane Truchetet jetzt alles besser?
Da weiß ich nicht. Fakt ist: eine Zuspielerin, wie zum Beispiel Anna Nowakowska (spielte in der Saison 2011/12 in Stuttgart, Anm. d. Red.), die vor ihrer Verletzung genial war, ist fast nicht bezahlbar auf dem heutigen Markt. Die Zuspielerinnen, die überdurchschnittlich gut spielen, gehen alle ins Ausland. Ich kann nur sagen, dass Pia Weiand große Fortschritte gemacht hat. Lauriane hat den größten Willen, den man überhaupt haben kann, erfolgreich zu spielen. Das andere muss sie sich im Training halt erarbeiten.
Gibt es denn eine realistische Chance, dass das Eigengewächs Pia Weiand die Neue schon in dieser Saison auf die Bank verdrängt?
Das ist ganz schwierig zu sagen. Pia wird aber auf jeden Fall Einsätze bekommen. Da bin ich mir sicher.
Die Vierte im Bunde ist die erfahrene Brasilianerin Michela de Cassia Teixeira, die Sie quasi reaktiviert haben. Sie hat dann auch gleich einmal die Meisterschaft als Ziel formuliert. War das mit Ihnen abgesprochen?
Nein. Aber Michela ist mit den Sprachen Deutsch und Englisch nicht so stark vertraut. Ich weiß auch nicht genau, was sie gesagt hat. Aber wenn du ein Leben lang so erfolgreich gespielt hast, bist du natürlich schon ein bisschen mit Titeln verwöhnt. Vielleicht denkt sie noch dran, wie das mal war. Aber Michela ist für uns eine ganz tolle Ergänzungsspielerin.