Ihr spielt beide noch in anderen Bands. Ist das Projekt Hüttenzound momentan eure Nummer eins und habt ihr keine Sorge, dass das Publikum in euch nur noch die zwei Jungs mit den Alphörnern sieht?
Michael Ich habe zwei Bands und die sind für mich gleichwertig. Ich brauche auch den kompletten Gegensatz zu Hüttenzound. Und letztlich inspiriert das eine auch immer das andere. Ich bin ein Beat-Mensch und mache bei Hüttenzound das, was ich schon immer gemacht habe. Nur bisher waren es immer Nischenprojekte.
Marcel Ich hab mir den Schuh als Frontmann selbst angezogen und genieße es, wenn die Leute zu unserer Musik Spaß haben und tanzen. Ich kann das aber auch gut trennen. Wenn ich ein Jazzkonzert gebe, konzentriere ich mich zu hundert Prozent darauf. Das Publikum überschneidet sich nicht so sehr. Meine anderen Geschichten sind eher Nischenprojekte. Das Publikum von Hüttenzound ist größer und auch offener – die Leute machen jeden Käse mit.
Auch das Publikum in Bayern? Dort hattet ihr vier Auftritte dieses Jahr. Haben die Bayern euch ernst genommen?
Marcel Ja. Und darüber bin ich megaglücklich. Vor den Auftritten hatte ich jedes Mal . . .
Michael . . . die Hosen voll, kann man sagen.
Warum die Anspannung?
Marcel Ich bin ein halber Bayer und die bayerischen Traditionen sind mir vertraut und ich nehme sie auch ernst. Es geht uns nicht darum, die bayerische Musik zu verarschen.
Michael Vor unserem ersten Auftritt dachte ich mir auch, „okay, muss das jetzt sein?“ Wir hatten schon Sorge, dass sie denken, da kommen jetzt zwei Typen aus Stuttgart, machen auf bayerisch und wollen uns zeigen, wie man Musik macht. Bei den anderen Auftritten war ich dann gelassener, denn ich stehe mehr im Hintergrund und kann in Ruhe abliefern. Marcel ist dem Publikum mehr ausgeliefert, wenn er vorne steht und mit seinem Bayerisch anfängt.
Marcel Aber es kam gut an. Einige Zuschauer haben zu uns gesagt, es sei mutig, dass wir das durchziehen.