Wie viel sind Sie mit Krisenmanagement beschäftigt, wie viel können Sie gestalten?
Das ist sehr unterschiedlich. An manchen Tagen und Wochen sind es 80 bis 90 Prozent Krisenmanagement. Aber es gibt dazwischen schon Möglichkeiten, über strukturelle Weiterentwicklungen zu sprechen. Wir machen uns zum Beispiel Gedanken, die Räumlichkeiten zu erweitern.
Die Hochschule wird zerrissen von Grabenkämpfen zwischen alten und jungen Professoren, zwischen Verwaltungswissenschaftlern und Finanzverwaltung. Beruhigt sich die Lage?
Aus meiner Sicht ja. Natürlich sind die grundsätzlichen Fragen der Zulagenaffäre noch nicht geklärt, Stichwort Untersuchungsausschuss und strafrechtliche Ermittlungen. Der Konflikt hat sich aber inzwischen etwas abgekühlt.
Wie sehr belasten die ständigen Schlagzeilen den Hochschulalltag?
Immer wenn der Untersuchungsausschuss tagt, steht in der Zeitung ein großer Artikel, der von allen Stellen gelesen und kommentiert wird. Dann kommt das wieder hoch, das ist ganz normal. Aber zwischendrin ist es relativ ruhig.
Sind die Richtlinien für Gehaltszulagen klar definiert?
Unbedingt, wir haben die neue Richtlinie in enger Abstimmung mit den Ministerien sehr transparent nach außen gestaltet und geprüft. Wenn es jetzt eine Gehaltszulage gibt, dann muss klar eine eindeutig quantifizierbare Leistung oder Aufgabe dahinter stehen. Da sind wir erheblich weiter. Das Senioritätsprinzip ist nicht relevant.
Wie viele Kollegen sind inzwischen in der leistungsabhängigen W-Besoldung? Führt das nicht zu neuen Konflikten, wenn die restlichen die C-Besoldung weiterhin genießen?
Nur noch etwa zehn Prozent haben eine C-Besoldung, das wächst sich mit den Jahren aus. Alle Kollegen, die neu eingestellt werden, werden nach der neuen W-Besoldung bezahlt. Wenn keine erweiterte Leistung erbracht wird, gibt es keine Zulage, das Dienstalter spielt keine Rolle. Das ist die gesetzliche Vorgabe, und daran müssen sich alle halten.