Ich rede von Popmusik, und Popmusik wird durch Streaming nicht mehr als CD verkauft werden. Mich stört das nicht besonders. Wie aber sollen künftig junge Künstler mit ihrer Kunst Geld verdienen? In den USA macht Streaming jetzt schon 95 Prozent des Musikvertriebs aus, doch bis heute ist noch keine Lösung gefunden, wie das finanziell für Musiker, Komponisten und Texter hinhauen soll.
Vielleicht auch, weil es an der Wertschätzung für geistiges Eigentum mangelt?
In Deutschland ist die Wertschätzung für Unterhaltungsmusik schon immer eher gering gewesen. Zugleich haben die Plattenfirmen vor Jahrzehnten selbst den Fehler gemacht, ihr eigenes Produkt nicht vernünftig zu schützen. Allein den Umgang des Radios mit Musik hätte die Plattenindustrie steuern müssen . . .
Inwiefern?
Eigentlich waren die Plattenfirmen die Stärkeren, da sie die Produkte besaßen. Sie haben aber das Radio einfach nur mit den neuen Top-20-Titel bedient, ohne zu verlangen, dass sie für ihre anderen Produkte Unterstützung von den Sendern bekommen hätten. Und heute diktieren allein die Sender, was gespielt wird – oder vielmehr ein Computer.
Und die große Mehrzahl der Künstler leidet nun unter den Folgen.
Wenn ein Künstler sagt, er möchte mit seinem Talent Geld verdienen, dann kommt das beim Publikum nicht gut an: Darüber darf er nur im stillen Kämmerlein nachdenken. Schade, denn auch in diesem Beruf muss jemand sein Brot verdienen. Geistiges Eigentum wird einfach nicht so geschätzt wie eine industrielle Dienstleistung.
Sie fühlen sich auch ansonsten besser denn je – merken Sie wirklich gar kein Zipperlein?