Am Montag hat die Vereinsspitze ihre Pläne für den Neuaufbau vorgestellt. Glauben Sie, dass es jetzt wieder in die richtige Richtung geht?
Über Pläne habe ich nichts gelesen. Man muss abwarten, bis Pläne vorgestellt werden, die Neuausrichtung des Clubs abgeschlossen ist und es Ergebnisse in der Bundesliga gibt.
Der Manager Robin Dutt hat die Fehler der Ära Fredi Bobic benannt. Waren Sie überrascht von der Deutlichkeit der Kritik?
Ja sehr, zumal er damit ja auch indirekt Kritik an seinen Vorgesetzten geübt hat.
Aber die Fans wollen Antworten darauf haben, warum der VfB jetzt schon zum zweiten Mal dem Abstieg nur ganz knapp entronnen ist.
Es wird Robin Dutts Herausforderung sein, diese Antworten zu geben. Aber auch Sie als Vertreter der Medien haben ja noch nicht einmal gefragt, wie die neue Spielphilosophie des VfB jetzt aussehen soll. Wie sollen da die Fans Antworten erhalten?
Dutt hat auch erklärt, dass es beim VfB bislang zu wenig sportliche Kompetenz gegeben hat. Ist sie nun ausreichend vorhanden?
Es ist ein ungewöhnliches Experiment, einen traditionsreichen deutschen Topclub vom Aufsichtsratschef über den Präsidenten bis zum Manager und Trainer mit Personen zu besetzen, die nie selbst auf hohem Niveau Fußball gespielt haben.
Muss man erfolgreicher Profi gewesen sein, um zu wissen, wie das Geschäft funktioniert?
Je nachdem, an wem man sich dauerhaft orientiert. An Mainz oder an den Bayern? Und warum ist der FC Bayern so gut? Warum sind mittelmäßige Spieler keine Topspieler? Liegt das nur am Talent oder am Fleiß und an der Ausbildung? Alles in allem kommt es darauf an, ein möglichst großes Detailwissen zu haben, um Topniveau zu erreichen. Jeder in dem Bereich, den er verantwortet. Und es macht einen Unterschied aus, wie ich denke und was mein erster Gedanke ist. Da hilft es sicherlich, das Ganze selbst mal erlebt zu haben.
Immerhin werden jetzt Leute wie Günther Schäfer und Guido Buchwald eingebunden.
Nicht in der Verantwortung. Entscheidend ist zu wissen, wie man erfolgreich wird.