Sie müssen in den letzten Jahren einige sehr surreale Momente erlebt haben . . .
Das erste dieser Erlebnisse war sogar noch, bevor der erste Film überhaupt in die Kinos kam. Damals machten wir eine Tour durch die Einkaufszentren Amerikas, und unsere Ankunft in der riesigen Mall of America war wirklich der reine Wahnsinn. Da waren zehntausend Kinder und Jugendliche, die uns gefeiert haben – und das, obwohl sie den Film ja noch gar nicht gesehen hatten. Noch lauter und unvorstellbarer war es nur im Herbst 2013 in Rom, zur Premiere von „Die Tribute von Panem – Catching Fire“. Da war sogar die Militärpolizei am Start, damit die Barrikaden am roten Teppich nicht niedergerissen werden.
Wenn man wie Sie schon als Kind so viel arbeitet, was hat man da eigentlich für ein Verhältnis zum Geld?
Die meiste Zeit hat sich natürlich meine Mutter um die Finanzen gekümmert. Und als mit zehn oder elf Jahren der erste Scheck kam, musste ich sie überreden, dass ich mir davon endlich das BMX-Rad kaufen durfte, von dem ich schon Jahre geträumt hatte. Verwöhnt war ich nie.
Sie haben vor ein paar Jahren die Organisation Straight But Not Narrow gegründet. Was steckt dahinter?
Mein bester Freund und ich wollten unsere Solidarität mit der schwul-lesbischen Community bekunden und zeigen, dass man sich auch als Heteros für diese Themen einsetzen kann. Wir arbeiten dafür viel mit Twitter und anderen sozialen Medien, gehen aber auch in die Schulen oder veranstalten Basketballspiele und andere Events. Ich glaube, es gab ein echtes Bedürfnis nach einer Organisation wie der unseren.
Wie meinen Sie das?
Auf diesem Gebiet engagieren sich fast immer schwule oder lesbische Organisationen. Was ja auch logisch ist. Aber in unserer Generation gibt es auch extrem viele junge Heterosexuelle, für die es eine Selbstverständlichkeit ist, sich dafür einzusetzen. Deswegen wollten wir einen Ort schaffen, wo man dieses Engagement bündeln kann und wo auch jemand seine Unterstützung kundtun kann, der anderswo befürchtet, selbst für schwul gehalten zu werden.