Ihr Vater ist nun vor wenigen Monaten gestorben.
Deswegen denke ich zur Zeit sehr viel an ihn. Er war ein wichtiger Mensch für mich. Wenn ich hier in Marokko in die Sonne schaue, fühle ich mich warm und gut, so als wäre er in meiner Nähe.
Ihr Vater war in den 50er Jahren Boxchampion. Wie wichtig ist es Ihnen, ein Held zu sein?
Ein freier Geist hasst den Wettkampf. Die Nummer Eins zu sein, das heißt doch nichts, wie sollte man das auch überhaupt messen? Insbesondere in der Kunst ist das Bullshit. Ich bin nur kompetitiv mit mir selber. Beim Boxen will ich meinen rechten Haken verbessern, im Schauspiel trainiere ich die Emotionen. Ich bin ehrgeizig, will wachsen und in meinem Metier ein gewisses Level erreichen.
Im Noah Gordons „Medicus“ spielen Sie Scha Al ad-Daula. Der Medizinstudent Rob rettet dem Herrscher das Leben, als dieser an einer Bilddarmentzündung erkrankt. Danach zieht der Scha in die Schlacht, um für die Freiheit der Wissenschaft zu kämpfen. Den Kampf bezahlt er mit dem Leben. Würden Sie für eine Sache sterben?
Natürlich! Der Scha opfert sich für seine Überzeugung. Ich kann mir nichts Edleres vorstellen, als für meine wichtigste Herzensangelegenheit zu sterben.
Für was würden Sie sterben?
Für viele Sachen.
Verraten Sie eine!
Dafür, den Menschen zu schützen, den ich liebe. Aber das hört sich schon so schrecklich plump an. Aus dem Zusammenhang gerissen klingt das hohl und sehr wenig beeindruckend. Es ist doch ganz klar. So klar als würde ich sagen: ‚Wenn es regnet wirst Du nass.’ Man stirbt für das, was man liebt. Selbstverständlich! Aber grundsätzlich bin ich gegen das Kämpfen. Es gibt zu viel Kampf in dieser Welt. Ich kämpfe für den Frieden.
Was finden Sie denn beeindruckend?
Wirklich beeindruckt bin ich von einem Löwen oder einem Elefanten.