Hätten Sie rückblickend etwas anders machen wollen?
Ja, ich würde die ganze Immobiliengeschichte deutlich früher angehen. Die Renovierung ist dringend nötig.
Was waren Ihre persönlichen Höhepunkte in den vergangenen Jahren?
Das war mit Sicherheit der Kirchentag im vergangenen Jahr. Da hatten wir 2000 Leute in der Gemeinde und sind durch die Arbeit enger zusammengerückt. Besonders schön war auch 2010 die Vereinigung mit der koreanischen Nambu-Gemeinde.
Gab es auch unschöne Momente?
Ich habe viele einsame Menschen getroffen, die ich auch seelsorgerisch begleitete habe. Neulich habe ich für einen Mann eine Trauerfeier gehalten, bei der außer dem Bestatter und mir keiner anwesend war. Der Mann ist gestorben und keiner hat es mitbekommen. Ich finde es wahnsinnig traurig, dass Menschen von uns gehen, ohne dass das jemand zur Kenntnis nimmt. Keiner sollte einsam sterben müssen. Leider gibt es diese sogenannten angeordneten Trauerfeiern in Großstädten immer öfter.
Wie werden Sie Ihre Gemeinde in Erinnerung behalten?
Ich wurde von Anfang an sehr herzlich aufgenommen und habe mich sehr wohl gefühlt. Ich war leidenschaftlich gerne Pfarrer an der Friedenskirche. Das lag hauptsächlich an den Menschen, die ich in ihrer oft sehr eigenen, aber selbstständigen, individuellen und hilfsbereiten Art sehr geschätzt habe. Was ich besonders toll fand ist, dass man hier die ganzen frommen Floskeln nicht angetroffen hat. Die Leute sagen, was sie denken. Das fand ich immer sehr erfrischend und angenehm.