Sport: Dominik Ignée (doi)

Wenn sich Ihr Red-Bull-Kollege Webber in den nächsten Rennen von Ihnen absetzen würde, kämen Sie dann an einen Punkt, wo Sie sagen würden: Mark ist jetzt unser Mann für den Titel, und ich gönne es ihm auch?
Und wenn nicht? Hätte, wenn und aber. Ich will derjenige sein, der gewinnt. Mein Ziel ist es immer, das Maximum herauszuholen – und wenn das zum Sieg reicht, okay. Wenn es nicht reicht, kann ich mir nichts vorwerfen und muss akzeptieren, dass ein anderer gewinnt.

Ist das Klima zwischen Ihnen und Mark Webber wirklich so frostig, wie es oft beschrieben wird?
Nein, gar nicht. Natürlich ist er auf der Strecke wie jeder andere Fahrer mein Konkurrent, und man will natürlich immer zuerst den Teamkollegen schlagen, aber ansonsten arbeiten wir gut zusammen. Wir sind ein eingespieltes Team.

Spielt der Altersunterschied von fast elf Jahren eine Rolle für das Verhältnis? Webber sagte einmal, er wisse nicht recht, worüber er sich mit so einem jungen Mann wie Ihnen unterhalten soll.
Ich glaube nicht, dass der Altersunterschied zwischen uns entscheidend ist. Wir haben vielleicht andere Interessen, aber das ist doch nichts Schlimmes?

Sicher nicht. Es ist auch nicht schlimm, mal für die Konkurrenz zu schwärmen. Deshalb die Frage: gehört es zu einer perfekten Karriere, auch einmal einen Ferrari zu lenken?
Natürlich ist es für jeden Rennfahrer etwas Besonderes, mal in einem Ferrari zu sitzen, der Mythos um die Marke spielt da eine wichtige Rolle. Aber auch Mercedes ist ein Mythos. Aber am liebsten schreibe ich mit Red Bull meine eigene Geschichte.

Zu Ihrer noch jungen, erfolgreichen Geschichte gehört auch, dass Sie mit Bernie Ecclestone leidenschaftlich gerne Backgammon spielen. Wer gewinnt öfter – und wird da auch um Geld gezockt?
Es gibt keinen Einsatz, es ist just for fun. Bernie hat da natürlich einen Erfahrungsvorsprung, aber ich schlage mich gar nicht so schlecht.