03.01.2014 - 12:15 Uhr
Gibt es chinesischen Wein auch bei uns zu kaufen ?
Bisher noch nicht. Ein Discounter hat es testweise versucht, dann aber wieder eingestellt. Viel interessanter ist aber ohnehin, was wir nach China exportieren.
Wieso?
Wir begehen denselben Fehler wie in der Vergangenheit. Wir nehmen unsere Exportmärkte nicht ernst, sondern lassen fünftklassige Erzeuger ihren Wein nach China liefern. Das macht den Markt langfristig kaputt. Dabei herrscht dort gerade eine Goldgräberstimmung.
Wein als neues Gold in China?
Es ist wirklich unfassbar, was da teilweise passiert. Derzeit entsteht in Shandong eine „Winetropolis“, ein Wein-Themenpark für zig Millionen Euro, eine Art Disney-Land für Erwachsene, mit mittelalterlichem Bordeaux-Château und allem Pipapo.
Und wir dachten bei China nur an Reiswein.
Eiswein wäre mittlerweile korrekter. China ist schon jetzt der größte Eisweinproduzent der Welt. Das „Golden Icewine Valley“ in der Provinz Liaoning an der Grenze zu Nordkorea ist in Kooperation mit einer kanadischen Firma entstanden. Der Eiswein ist exzellent.
Und ein Ende des Weinbooms in China ist nicht in Sicht?
Im Gegenteil. Wenn der durchschnittliche Konsum in China nur um eine Flasche pro Kopf im Jahr steigt, sind das zusätzliche 1,5 Milliarden Flaschen. Ist das nicht irre?