Haben Sie viel mit anderen Weinprinzessinnen zu tun?
Eher weniger. Ab und zu haben wir mal was mit den badischen Weinhoheiten zu tun. Es gibt viermal im Jahr die Baden-Württemberg Classics, auf denen Baden und Württemberg gemeinsam ist und so auch die Hoheiten. Ansonsten trifft man sich auf Veranstaltungen wie der Weinmesse ProWein.
Ausgerechnet mit den badischen Weinhoheiten läuft es so gut?
Ja, auf jeden Fall. Ich glaube, die Konkurrenz zwischen den Königinnen ist etwas größer, weil die sich noch zur deutschen Weinkönigin aufstellen lassen. Aber generell ist das Verhältnis sehr gut. Man hat ja im Grunde das gleiche Ziel, den Deutschen Wein zu repräsentieren. Ich finde es spannend, Leute aus anderen Weinanbaugebieten kennenzulernen.
Wann haben Sie das erste Mal Wein getrunken?
Wahrscheinlich schon relativ früh. Aber ich habe erst mit dem Beginn meines Studiums wirklich angefangen, überhaupt Alkohol zu trinken. Die vielen Veranstaltungen, die wir mit unserem Weingut betreuen, haben mich großen Respekt vor Alkohol gelehrt.
Was ist Ihr Lieblingswein?
Ich bin, typisch für Württemberg, eine Rotweintrinkerin. Ich trinke sehr gerne Lemberger, sehr gerne aber noch kräftigere Rotweine und vor allem gerne im Holzfass ausgebaut.
Die österreichische Rebsorte Blaufränkisch erlebt zurzeit einen Boom in der internationalen Weinwelt. Am Lemberger geht das eher vorbei, oder?
Viele Konsumenten wissen gar nicht, dass das die gleichen Rebsorten sind. Lemberger gibt es fast nur in Württemberg. Das ist auch eigentlich ganz schön. Ich denke, Lemberger hat auf jeden Fall das Potenzial, auch international mitzuhalten. Wenn er im Holzfass ausgebaut wird, ist er sehr kräftig, sehr schmackhaft und fruchtig. Ich denke, der Lemberger ist eine Rebsorte, die auf jeden Fall auch mal einem Cabernet standhalten kann.
Aber die Württemberger haben ja auch eher den Ruf, ihre Weine selber zu trinken…
Das würde ich absolut nicht bestätigen. Es gibt andere Weinanbaugebiete, bei denen das viel mehr der Fall ist. Natürlich sind wir noch nicht so bekannt, wie wir es uns wünschen würden. Wir müssen die Leute einfach nach und nach überzeugen, dass wir tolle Weine haben. Mittlerweile kann man das sogar mit unserem Trollinger machen: Davon gibt es jetzt wirklich Tolle und Kräftige.