Dann könnte man die zweite Liga ja fast als Goldgrube bezeichnen?
Falsch. Durch den Abstieg haben wir nicht einen Schuss vor den Bug bekommen, sondern einen Schuss direkt in den Bug. 40 Prozent unseres Umsatzes sind weggebrochen, er wird von rund 100 Millionen Euro pro Jahr auf 60 Millionen Euro zurückgehen.
Wie setzen sich die fehlenden 40 Millionen Euro zusammen?
22 Millionen Euro fallen alleine beim Fernsehgeld weg – ersatzlos gestrichen. Der Rest verteilt sich auf Vermarktungserlöse und Zuschauereinnahmen. So bringt uns eine wie gegen St. Pauli ausverkaufte Mercedes-Benz-Arena jetzt in der zweiten Liga eine knappe Million Euro in die Kasse, in der Bundesliga gegen die Bayern waren es dagegen gut 1,3 Millionen.
Das heißt: beim VfB ist sparen angesagt?
Unsere Pflicht ist es, den Club stabil zu halten. Wir wollen ihn aber nicht nur konsolidieren, sondern wieder in die Bundesliga bringen. Also müssen wir Geld in die Hand nehmen und in die Mannschaft investieren. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wir das Ziel erreichen. Es ist für niemand gut, wenn wir lange in der zweiten Liga bleiben. Das verbindet alle – die Fans, die Sponsoren, die Spieler, die Vereinsmitarbeiter.
Wie viel Geld für Neuzugänge steht dann in der am 31. August abgeschlossenen Transferperiode noch bereit?
Die genaue Summe will ich nicht nennen, aber wir können die Mannschaft noch verstärken. Wir sind handlungsfähig. Unsere Aufgabe ist es grundsätzlich nicht, Geld auf dem Sparbuch zu horten, sondern unserer sportlichen Führung möglichst viel finanziellen Spielraum zu geben.