Sport: Dirk Preiß (dip)
Schweißt ein gemeinsamer Erfolg wie der Pokalsieg auf lange Sicht enger zusammen?
Das kann der Fall sein. Ich glaube aber auch, dass die Truppe von damals einfach gut zusammengepasst hat – inklusive Trainer. Jogi Löw wurde ja erst in der Saison des Pokalsieges zum Chefcoach . . .
. . . und Sie haben ihm danach zugetraut, mal ein ganz Großer zu werden?
Das kann man nie vorhersehen. Aber er hatte damals bei uns eine Mannschaft mit, wenn man so will, relativ vielen Stars. Balakov, Elber, Bobic, Berthold . . . das sind große Namen, mit denen kommt nicht jeder zurecht. Joachim Löw hat damals schon gezeigt, dass er talentiert ist.
Eine Mannschaft mit vielen starken Charakteren kann einem Trainer auch das Leben schwer machen.
Das stimmt. Der große Vorteil damals war aber: Joachim Löw wurde Interimstrainer, und wir haben gleich die ersten fünf Spiele unter ihm gewonnen. Danach hat er dann den Vertrag als Cheftrainer unterschrieben. Man sieht: Erfolg hilft immer. Aber noch einmal: Viele Charaktere waren damals vielleicht nicht einfach, aber sie waren immer auf Sieg eingestellt.
Und konnten vermutlich schlecht verlieren.
Genau. Und jeder wusste, was nötig ist um zu gewinnen. Das hilft einem Trainer natürlich. Es waren als durchaus schwierige, aber gute Charaktere.
Wie präsent sind Ihre Erinnerungen als das Finalwochenende in Berlin?
Sehr präsent. Es war damals ja auch meine erste Saison beim VfB – die vergisst man nicht so schnell. Dazu gab es im Laufe des Wettbewerbs zweimal Elfmeterschießen, bei denen ich auch selbst geschossen habe.