Paul Kottmann vom Eislinger Kunstverein gilt als Vater der Kreiselkunst. Dass sie als Kunstgattung nun ausgedient haben soll, kann er nicht nachvollziehen. „Das sind ja nicht nur Hingucker“, sagt er.

Eislingen - - Im Jahr 2000 ist an der Eislinger Hauptstraße mit der Skulptur „Spirale“ von Christoph Freimann das erste Kreiselkunstwerk weit und breit aufgestellt worden. Die Idee dazu hatte der Vorsitzende des Eislinger Kunstvereins, Paul Kottmann. Seither sind sechs „Kunstkreisel“ gefolgt und haben Eislingen als „Kreiselkunsthauptstadt“ bekannt gemacht. Dieses viel beachtete Konzept sieht Kottmann nun gefährdet.
Herr Kottmann, ist das Veto des Regierungspräsidiums für weitere Kreiselkunst in der Salacher Straße und am Mühlbachkreisel für sie verständlich?
Nein. Dass am Mühlbachkreisverkehr keine Kunst kommen dürfen soll, ist mir völlig neu. Bei der Verkehrsschau in der Salacher Straße war ich dabei. Dort ist mir das Verbot eigentlich auch komplett unverständlich. Es gibt dort aus meiner Sicht eigentlich keine besondere Unfallgefahr und der Kreisverkehr befindet sich innerhalb der Ortschaft.
Was würde das bedeuten, wenn es keine weiteren Kreiselkunstwerke mehr geben würde?
In Eislingen redet man zurzeit ganz viel über eine neue Offensive für das Stadtmarketing. Die beste Maßnahme dafür war und ist doch die Kreiselkunst. Dafür ist Eislingen bekannt. Wenn man das jetzt einfach aufgeben würde, wäre das kontraproduktiv. Und wir sprechen ja auch von weiteren Projekten, wie den Kreisverkehr an der Hirschkreuzung oder später einmal beim Rathaus in der neuen Mitte.
Was macht die Kreiselkunst aus?
Die Kunstwerke, vor allem qualitativ hochwertige Kunstwerke wie in Eislingen, sind ja nicht nur Kunst im öffentlichen Raum als Hingucker. Sie schaffen auch eine Platzsituation an einem Ort, der zuvor eben einfach nur eine Straßenkreuzung war. Also ich würde mir schon wünschen, dass die Kommunalpolitik sich dafür einsetzt