Brutal, blutrünstig, erbarmungslos: die Terrorgruppe „Islamischer Staat“(IS) verbreitet über den Irak und Syrien hinaus Schrecken. Der Nahostexperte Heiko Wimmen erörtert im Gespräch mit Christian Gottschalk zentrale Fragen zu den Extremisten.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart - Im Norden Syriens, in der Provinz Raqqa, haben Kämpfer der Extremisten-Organisation „Islamischer Staat“ (IS) am Mittwoch und Donnerstag mehr als 160 Soldaten der syrischen Streitkräfte hingerichtet. Die Dschihadisten des „Islamischen Staates“ (IS) schlagen überall dort zu, wo sie geringen Widerstand erwarten. Im Irak sei das Maximum der Ausdehnung erreicht, in Syrien noch nicht, glaubt Heiko Wimmen von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Dass sich die Extremisten direkt gegen Assad oder die Türkei wenden, hält er für unwahrscheinlich.

 
Herr Wimmen, heißt es Isis oder IS?
Eigentlich nur noch IS. Bis Juni 2014 nannte sich die Organisation „Der arabische Islamische Staat im Irak und Bilad Ash-Sham“. Letzteres wurde oft fälschlich mit „Syrien“ übersetzt, meint aber eigentlich ein viel größeres Gebiet, das auch Palästina, Jordanien und den Libanon einschließt – was man in Europa die Levante nennt. Aber das hat sich weitgehend erledigt, weil sich die Gruppe nun selbst nur noch „Islamischer Staat“ nennt.
 
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