Heftige Kritik erntete die Idee, die zwei Orchester zu fusionieren. Der SWR stellt sich der Kritik in einer Diskussionsrunde mit StZ-Redakteur Götz Thieme.

Stuttgart - Die Nachricht Anfang Februar hat zum Teil heftige Reaktionen ausgelöst: die Leitung des Südwestrundfunks überlegt, die beiden großen Sinfonieorchester in Stuttgart und Baden-Baden/Freiburg zusammenzulegen. Das erscheint dem Intendanten Peter Boudgoust die plausibelste Möglichkeit, bei den Klangkörpern sein Sparziel umzusetzen. Insgesamt 166 Millionen Euro müssen bis 2020 aus dem Etat des Senders geschnitten werden. Nach anfänglichem Schock, besonders unter den zweihundert Orchestermitgliedern, meldeten sich nicht nur prominente Interpreten und Komponisten zu Wort.

 

So forderten der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum und der Bundestagspräsident Norbert Lammert den Erhalt beider SWR-Orchester. Eine „Orchesterretter“-Initiative sammelt im Internet Unterschriften gegen die Fusion, der Komponist Helmut Lachenmann sieht die „Verblödung des Abendlandes“ aufziehen, sein Kollege Jörg Widmann beklagt, dass Banken, die „hochspekulativen Geschäften nachgehen“, gerettet werden, aber Spitzenorchester „bestraft, abgeschafft und zusammengelegt“ werden.

Der SWR weicht der Debatte nicht aus und lässt am Montagabend um 18 Uhr im SWR-Fernsehstudio in Baden-Baden und live im Web die Argumente und Positionen aufeinandertreffen. Für den Sender haben zugesagt der Intendant Peter Boudgoust und der Hörfunkdirektor Bernhard Hermann, die Öffentlichkeit vertreten die Journalisten Gerhard Rohde (Mitherausgeber der „Neuen Musikzeitung“), Alexander Dick, (Kulturressortleiter der „Badischen Zeitung“) und Götz Thieme, der Musikredakteur der Stuttgarter Zeitung. Birgit Wentzien wird die Runde moderieren. Interessierte werden gebeten, per Facebook-Kommentar, via Tweet und Mail eigene Fragen, Haltung, Gedanken einzubringen, die unmittelbar in die Diskussion einfließen sollen.

Die Diskussion SWR direkt: „OrchesterZukunft“ ist von 18 Uhr bis etwa 19.30 Uhr im Netz live mitzuverfolgen.