Die Jüdischen Kulturwochen 2012 befassen sich mit dem Thema „Juden und ihre gefundene Heimat“.

Stuttgart-Feuerbach - Es ist wieder soweit: Die Jüdischen Kulturwochen der Israelistischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) werden am Mittwoch, 5. November, 19 Uhr, im großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses eröffnet. Wie schon in den vergangenen neun Jahren ihres Bestehens finden einige der Veranstaltungen auch im Stuttgarter Norden statt, darunter ein Theaterabend zu Ehren von Arthur Schnitzler und eine Schüler-Filmvorführung. Ein Höhepunkt wird auch die Ausstellung „Psalmen, Plagen, Potpourri“ mit Siebdrucken und Acrylcollagen von Jacob Abitbol und Dmitrij Gotfried in der Feuerbacher Stadtteilbücherei sein.

 

Mit Bedacht ist das Thema „Wer nicht hinauskommt, kommt nicht heim – Juden und ihre gefundene Heimat“ gewählt, es nimmt Bezug auf zwei Jubiläen: Vor 20 Jahren kamen die ersten Menschen jüdischen Glaubens aus den ehemaligen GUS-Staaten nach Deutschland. Und vor 200 Jahren wurde bei Horb der jüdische Schriftsteller Berthold Auerbach geboren, der seine Heimat mit seinen „Schwarzwälder Dorfgeschichten“ trefflich beschrieb und von dem das Zitat des Titelthemas stammt. Vom Verwurzelt sein und von der Neuorientierung handelt daher das Programm, bei dem die Stadt mehrfach auf Schusters Rappen erkundet wird: Auf den Spuren des Joseph Süß Oppenheimer führt ein literarischer Spaziergang durch die Innenstadt, ein anderer erkundet „das jüdische Leben in Stuttgart“.

Den jüdischen Neubeginn in Deutschland thematisiert besonders die Ausstellung in der Feuerbacher Stadtteilbücherei: Dort stellen ab kommendem Donnerstag zwei Künstler jüdischen Glaubens aus Marokko und Tadschikistan aus, die schon viele Jahre in Deutschland leben: Jacob Abitbol ist schon Stammgast im Stadtbezirk: Bereits bei den ersten Jüdischen Kulturwochen 2004 zeigte er hier seine ornamentalen, oft an Buchmalerei erinnernde Arbeiten. Dmitrij Gotfried hingegen hat schon in früheren Werkschauen seine Herkunft reflektiert und zeigt fantasievolle Momentaufnahmen mit narrativen Elementen.

Jüdische Kulturwochen im Stuttgarter Norden:

Schülerveranstaltung
: Am Donnerstag 8. November, findet im Theatersaal des Augustinums auf dem Killesberg, Oskar-Schlemmer-Straße 5, von 10.30 Uhr an eine Filmvorführung mit Gesprächsrunde statt. Das Thema: 25 Jahre jüdische Zuwanderung nach Deutschland. Der Eintritt ist kostenlos.

Ausstellung
: In der Feuerbacher Stadtteilbücherei im Burgenlandzentrum, St.-Pöltener-Straße 29, eröffnet am Donnerstag, 8. November, um 19.30 Uhr die Ausstellung „Psalmen, Plagen, Potpourri“ mit Siebdrucken und Acrylcollagen von Jacob Abitbol und Dmitrij Gotfried. Die Arbeiten sind bis 15. Dezember zu sehen, geöffnet ist jeweils dienstags und freitags von 14 bis 19 Uhr, mittwochs und donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie dienstags, donnerstags und samstags 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Theater
: Am Donnerstag, 15. November, bieten Ernst Konarek und Wilma Heuken von 20.30 Uhr an im Theaterhaus auf der Prag an der Siemensstraße 11 zum 150. Geburtstag von Arthur Schnitzler in einer Lesung das Stück „Leutnant Gustl“ dar.

Weitere Informationen gibt es unter www.irgw.de/kulturwochen.