Einen Solarherd für Afrika, wo Brennholz knapp, Sonne aber reichlich vorhanden ist, bauten drei Auszubildende der Firmen Pilz in Ostfildern und WMF. Vier Solarpaneelen liefern einer Herdplatte Strom für zwei Stunden Kochen. Noch sei das Modell nicht ausgreift. „Momentan kostet es 4000 Euro, wir müssen es auf unter 1000 Euro bringen“, nannten Lucas Fischer, Luca De Felice und Matthias Keller die Zielvorgabe.

 

Ein absolutes Rekordjahr registrieren die Organisatoren von Jugend forscht. Bei zehn Regionalwettbewerben messen sich 1000 Kinder und Jugendliche im Land. In Sindelfingen präsentierten am Wochenende 98 Jungforscher 52 Projekte. „ In diesem Jahr wurden ungewöhnlich viele Projekte im Bereich Physik eingereicht“, sagte die Projektkoordinatorin Lia Hasenmaier. Wie viel Originalität steckt in den Arbeiten der Teilnehmer und wie viel kommt aus dem Internet? „Die Jugendlichen arbeiten schon mit dem Internet, aber es steckt viel eigenes in den Projekten“, sagt Hasenmaier. „Die spannendsten Experimente stecken oft in Alltagsfragen“, meint Wolfgang Ringkowski, Lehrer am Sindelfinger Stiftsgymnasium und Mitglied der Jury.

Ein Beispiel dafür ist die Forschungsarbeit des zehn Jahre alten Lucca Hummel. Einer Frage, die viele Menschen beschäftigt, ging der Fünftklässler des Rechberg-Gymnasiums in Donzdorf mit systematischer Beobachtung auf den Grund: „Schläft man bei Vollmond schlechter?“ Dafür installierte er eine Kamera mit Nachtsichtfunktion über seinem Bett, die ihn nachts filmte. Das Ergebnis: Bei Vollmond schlief der Proband wesentlich unruhiger als in anderen Nächten. Dreimal mehr drehte und wälzet er sich. Auf sein Glück allein sollte man sich nicht verlassen, wenn man im langweiligen Unterricht mal wieder Schiffe versenken spielt – so die Botschaft von Sven Leupold und Tim Eisenhardt von der Sindelfinger Königsknoll-Schule. Sie fanden eine Strategie, mit der sich das Spiel sicher gewinnen lässt.

Was auffällt: Bestimmte Schulen sind jedes Jahr mit Teilnehmern bei Jugend forscht vertreten „An diesen Schulen gibt es Lehrer, die dieses besonders fördern“, sagt Lia Hasenmaier. Doch es gebe auch immer wieder Neulinge, so in diesem Jahr erstmals einen Teilnehmer aus dem Ausland – Nicolas Kessler von der deutschen Botschaftsschule in Peking. Eine Lehrerin machte den 17-Jährigen auf Jugend forscht aufmerksam. Passend zu seinem Wohnort entwickelte Nicolas ein Computerprogramm, mit den Diagnosen auf Basis westlicher sowie chinesischer Medizin erstellt werden können.