Die Birkacher Jugendfarm hat ein Problem: Lieferanten und der Tierarzt nutzen einen Weg als Zufahrt – doch das dürften sie gar nicht.

Birkach - Heu könnte im kommenden Jahr endlich auf legalem Weg die Birkacher Jugendfarm erreichen. Laut Informationen der Stadt würden die Bauarbeiten zum Ausbau des Weges, der bisher illegal als Zufahrt zur Farm von der Aulendorfer Straße aus verwendet worden ist, frühestens im Herbst dieses Jahres beginnen. Zunächst war erwartet worden, dass es noch eine Weile dauern könnte, bis es zum Ausbau des zweieinhalb Meter breiten Weges kommen wird.

 

Ein Ortstermin hat die Diskussion ausgelöst

Das Tiefbauamt hatte im Sommer noch nicht mit den Planungen begonnen. Deshalb konnten sie im Herbst auch nicht Gegenstand der Beratungen zum Doppelhaushalt 2014 und 2015 werden. Laut Information der Stadt soll der Ausbau des Weges nun aber aus dem Straßenbaubudget finanziert werden. Er werde nicht als Einzelmaßnahme gewertet, die im Doppelhaushalt 2014/2015 hätte festgehalten werden müssen, heißt es in einer schriftlichen Auskunft der Stadt.

Ausgelöst wurde die Diskussion um den Ausbau des Weges zu einer regulären Zufahrt, als Mitarbeiter der Stadtverwaltung im vergangenen Sommer einen Ortstermin an der Aulendorfer Straße hatten. Dabei stellten sie fest, dass Fahrzeuge von der Aulendorfer Straße in den Weg einbogen. Er ist aber Teil des Radel-Thons, eines Radrundwanderwegs um Stuttgart, und somit für Autos und Lastwagen verboten.

Ohne den Weg wäre die Jugendfarm am Ende

Für die Birkacher Jugendfarm war diese Erkenntnis neu. Denn 40 Jahre lang wurde der Weg von Lieferanten verwendet, die Heu für die Tiere zur Farm transportieren – oder auch vom Tierarzt. Die Jugendfarm sah keine Alternative zur Nutzung des Weges. Denn zu Fuß würden weder der Tierarzt noch der Heulieferant die Farm ansteuern, sagten Mitarbeiter. Das wäre das Ende der Birkacher Jugendfarm, hieß es.

So weit soll es nun nicht kommen. Derzeit favorisiert die Stadt Stuttgart eine Breite von 3,50 Meter für die neue Zufahrt. Die Kosten für die Bauarbeiten würden noch ermittelt. Für alle, die mit Autos oder Lastwagen die Jugendfarm ansteuern, bleibt allerdings bis zur Fertigstellung der neuen Zufahrt, das Risiko, dabei erwischt zu werden. Denn sie begehen eine Ordnungswidrigkeit, wenn sie auf dem für Fußgänger und Radfahrer vorbehaltenen Weg unterwegs sind. Die Heulieferungen an die Birkacher Jugendfarm bleiben also vorerst weiterhin illegal.