Einen Einblick in die Riesenarbeit, in das monumentale Projekt, gab ein munter aufbereiteter Film, in dem zwischen Werft und Wellengang, Pinguingewackel und Strandvergnügen immer wieder dies zu sehen war: Kinder und Jugendliche mit Gips, Ton und Kleister, Drahtgeflechten, Stoff und Holz und meerischen Fundstücken. Oder mit alten Pinseln, aus denen mit ein bisschen Papier und Farbe Palmen gezaubert wurden. Zwischendrin die Titanic aus Kinderhand, für immer aus allen drei Schloten qualmend. Nebst Piratenschiffen, die auch mal mit Kanonendonner zeigen, wo es aus ihrer Sicht lang geht auf den sieben Weltmeeren.

 

Jedes dieser Objekte – insgesamt sind es hunderte an der Zahl – ist für sich schon ein kleines, mit Geschick und Fantasie gestaltetes Kunstwerk. Der Hit aber sind die unzähligen Elemente, aus denen die Meeresoberfläche gebaut wurde – und die das Ganze in eine wie mit leichter Hand gefügte, wunderbar plastische, ganz selbstverständlich wirkende Form binden: sich türmende Wellen, echte Brecher mit weißen Schaumkronen, wiegende Wellentäler, sanft an den Strand plätscherndes Gekräusel oder an Felsen, Leuchttürme und Off-Shore-Windräder brausende Wassergewalt. Sinnfällig bemalt in herrlichen Blaumischungen, grün und grau durchwühlt wie die beiden großformatigen Gemälde an der rückseitigen Wand, die der Meeres-Szenerie noch einen ganz eigenen, weiten Horizont bescheren.

So wimmelte es bei der Vernissage nur so von strahlenden Kinderaugen. Paul etwa, sieben Jahre alt und stolz auf die aus Ton geformte, orangenfarbene Riesenkrake, im zweiten Anlauf gelungen: „Die erste ist mir zerbrochen. Man darf halt nie aufgeben“, meint der kleine Meister mit einem coolen Lächeln. Oder die zehnjährige Merle, die die Insel mit Strand samt Urlauberei und Bötchen in der Mitte des Gewoges gebaut und bevölkert hat: „Den Sand habe ich mit kleingeriebenen Muscheln gemischt damit es echt aussieht. Also ich finde, das alles ist sehr schön. Soviele kleine Teile und jetzt ist es ein so riesiges Ding!“ Lea hat ihr beim Bemalen geholfen, denn Lea war mit Antonia ein bisschen früher fertig geworden mit dem Möwenfelsen samt kreischender Schar aus Terrakotta: „Das alles so gut zusammenpasst, das finde ich am tollsten.“