Esslingen - Antonia Jaksche (48) arbeitete elf Jahre in der Offenen Jugendarbeit im Jugendhaus Komma in Esslingen. Seit Dezember leitet sie das Jugendhaus in Nürtingen.

 
Frau Jaksche, hat sich der Typ Jugendlicher, der ins Jugendhaus kommt, mit der Zeit verändert?
Ja. In der Hochphase der Jugendzentrumsbewegung in den 1970er-Jahren herrschte allgemein ein strengerer Erziehungsstil. Jugendliche fühlten sich zu Hause nicht verstanden und fanden im Jugendhaus ihren Freiraum.
Und heute?
Zu uns ins Komma kommen zu 90 Prozent Jugendliche aus Familien mit Migrationsgeschichte. Dabei handelt es sich nicht um Jugendliche aus prekären Verhältnissen. Ihnen ist vieles nicht erlaubt, was bei deutschen Kindern häufig normal ist.
Mit welchen Themen werden sie in ihrer Arbeit konfrontiert?
In den 16 Jahren meiner Arbeit ging es meist um Themen wie Integration, unterschiedliche Werte und Normen, denen die Jugendlichen ausgesetzt sind. Es gibt ein großes Bedürfnis, darüber zu diskutieren.
Was macht ihre Arbeit besonders?
Ich begegne jungen Menschen, die mir viel Vertrauen entgegenbringen und mir Einblicke in ihre Lebenswelten geben. Wenn ich erlebe, dass sie sich eigenständig entwickeln und ich mitwirken konnte, dann macht mir das Mut