Die U 17 des VfB Stuttgart zieht nach dem klaren Sieg gegen Werder Bremen ins Finale ein. Der Ehrgeiz steigt – gegen Hertha wollen die Spieler gewinnen und den Pokal nach Hause bringen.

Stuttgart - Entweder sie haben wirklich an das Wunder geglaubt – oder es war norddeutscher Galgenhumor. „Ohne Werder wär hier gar nix los“, skandierten am Sonntag die rund zwei Handvoll Fans aus Bremen vor dem Anpfiff des Halbfinal-Rückspiels in der Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Die 700 VfB-Anhänger im Robert-Schlienz-Stadion quittierten es mit einem Schulterzucken, da nach dem 7:1-Hinspieltriumph ohnehin niemand ernsthaft am 13. Finaleinzug der VfB-Mannschaft gezweifelt hatte. 80 Minuten plus Halbzeitpause später war es dann Gewissheit: mit 4:0 (0:0) hat das Team des Trainers Thomas Schneider das Endspielticket gelöst.

 

„Wir sind glücklich darüber“, sagte der Kapitän Simon Kranitz, „wir sind verdient ins Finale eingezogen.“ Nach zwei Spielen und 11:1 Toren kann man das so formulieren. Dabei täuscht zumindest das Ergebnis vom Sonntag etwas darüber hinweg, dass beide Teams vor allem in Hälfte eins nur fußballerische Rohkost zu bieten hatten. Werder konnte nicht, der VfB musste nicht – wer konnte es den Spielern verübeln, aber nach Wiederanpfiff wollten sie dann doch: In der 47. Minute staubte Max Besuschkow zur Führung ab, nachdem der Gästetorwart Fabian Klinkmann einen Freistoß von Adrian Grbic nicht festhalten konnte. Der Kapitän persönlich traf dann per Foulelfmeter zum 2:0 (68.), ehe der eingewechselte Dennis Blaser mit einem Doppelpack (72., ebenfalls per Foulelfmeter, und 77. Minute) für den Endstand sorgte. „Wir haben eine überragende Mannschaft mit richtig guten Einzelspielern“, bilanzierte Ralf Becker, der beim VfB die Bereiche Jugend und Scouting leitet.

Im Endspiel treffen die Stuttgarter am Samstag (14 Uhr) nun auswärts auf Hertha BSC Berlin – eine Neuauflage des Vorjahresfinales. Zeit für die Revanche nach der 0:2-Niederlage 2012? Nicht für Thomas Schneider: „Für mich ist das ein neues Spiel.“ „Finale, Finale“, skandierten lange nach Abpfiff noch die VfB-Kicker. Da waren die Werder-Fans aber schon weg.