In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist eine Hilfsorganisation überfallen worden. Sicherheitskräfte töteten die Angreifer.

Kabul - Ein Angriff auf eine Hilfsorganisation in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist nach mehreren Stunden mit der Tötung der Angreifer beendet worden. 42 Menschen seien gerettet worden, darunter zehn Ausländer, alle drei Angreifer seien tot, zudem habe es ein weiteres Todesopfer gegeben, teilte Innenministeriumssprecher Sedik Sedikki am Dienstag mit.

 

Erst Stunden zuvor waren 24 Menschen bei einem Doppelanschlag der Taliban getötet worden. Die Bewaffneten waren in der Nacht zum Dienstag in das Gebäude der Hilfsorganisation im wohlhabenden Viertel Schahr-e Nau eingedrungen, wie der Sprecher mitteilte. Dabei war eine heftige Explosion zu hören. Der Name der betroffenen Hilfsorganisation wurde mit Pamlarena angegeben, dem paschtunischen Wort für das englische Care, doch war unklar, ob die internationale Hilfsorganisation gleichen Namens gemeint war.

Der Angriff erfolgte wenige Stunden nach einem Doppelanschlag der islamistischen Taliban-Rebellen in der Nähe des Verteidigungsministeriums in Kabul, bei dem mindestens 24 Menschen getötet und 91 weitere verletzt worden waren. Unter den Opfern waren auch ein General und hochrangige Beamte. Nach Angaben der Extremistengruppe richteten sich die Attentate gegen das Verteidigungsministerium und die Polizei.

Krankenwagen reichten nicht aus

Die Angriffe ereigneten sich auf einer Brücke über den Kabul-Fluss. Die zweite Bombe wurde gezündet, als Soldaten, Polizisten und Zivilisten den Opfern des ersten Angriffs zu Hilfe eilten. Einige der Opfer wurden durch die Wucht der Explosion in den Fluss geschleudert.

Die Zahl der Verletzten war so groß, dass die Krankenwagen nicht ausreichten und viele Opfer in Privatautos und in Polizei-Pickups in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums warnte, die Opferzahl könnte noch steigen, da viele Opfer schwer verletzt seien.

Kabul wird regelmäßig von Anschlägen erschüttert. Erst am 25. August waren bei einem Angriff auf die Amerikanische Universität in Kabul 16 Menschen getötet worden. Erst nach zehn Stunden gelang es den afghanischen Sicherheitskräften, den Angriff auf den Campus zu beenden und die verbliebenen Angreifer zu töten.

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani verurteilte die beiden Anschläge vom Montag und sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. „Die Feinde von Afghanistan haben ihre Fähigkeit verloren, die Sicherheits- und Verteidigungstruppen des Landes zu bekämpfen“, erklärte Ghani. „Das ist der Grund, warum sie Straßen, Städte, Moscheen, Schulen und einfache Leute angreifen“.