Dieter Groß kommt aus Stuttgart, wo er 1937 geboren wurde. 30 Jahre lang war er Professor für Allgemeine künstlerische Ausbildung an der dortigen Kunstakademie. In rund 200 Einzelausstellungen hat er in ganz Europa sein Werk präsentiert. Er lebt und arbeitet hier noch heute, wo er auch mit den Karfreitagsmalereien begann. Nach Weil der Stadt holt ihn der Organist der Kirche, und somit ist der heilige Ort zum ersten Mal ein Ort seiner schöpferischen Kraft. Dass man ihn hier noch nicht so kennt, stört den in Stuttgart und dem Rest von Deutschland bekannten Professor wenig. „Mir gefällt es, dass ich hier ein No-Name bin“, verrät er schmunzelnd.

 

Allerdings wollte er auch die Routine der Einsamkeit, in der die Bildnisse vorher entstanden sind, brechen. Veränderung gehört zu seiner Kunst. Da er nun in vorgerücktem Alter ist, gibt es in seinem Leben, auch dem künstlerischen, dennoch gewisse Riten. „Daher muss ich auch gar nicht mehr wissen, wo ich eigentlich bin“, erklärt der Zeichner. Während er die Schweißtücher wieder mit nach Hause nimmt, bleibt St.Peter und Paul allerdings ein Teil seines Werks erhalten. Vor gut zwei Jahren bekam er den Auftrag, dort ein Altarbild zu errichten. Der Schrein, für den es auch gestalterische Vorgaben gab, stellte er nach einem Vierteljahr am allerletzten Tag des Jahres 2017 fertig.

Er ergänzt in hervorragender Weise die mittelalterliche religiöse Atmosphäre des Gotteshauses, denn Groß selbst ist religiös. „Mein Glaube und mein Bekenntnis als Christ zeigt sich in den Gemälden“, bekennt er sich zu der wichtigsten abendländischen Tradition. Und wenn die bunten Ostereier auf Kinder und Enkelkinder verteilt sind, wird auch Christus im Atelier vollends auferstehen.