Seit September 2015 gibt es das Angebot vom Gemeinschaftserlebnis Sport (GES) – einem Programm, das von der Stadt und dem Sportkreis getragen wird und sich der sozial-integrativen Wirkung der Sportpädagogik verschrieben hat. Beim Flüchtlingskick geht es ums Wohlfühlen, Leute treffen, neue Bekanntschaften machen, um Fairplay – und um die Sprache – denn kommuniziert wird auf Deutsch. Gestartet ist der dienstägliche Flüchtlingskick als Kooperation von GES und dem Freundeskreis Flüchtlinge Stuttgart-West. Die Ehrenamtlichen des Freundeskreises haben Werbung für das neue Angebot gemacht, die Flüchtlinge begleitet und auch mitgespielt. Inzwischen kommen die Flüchtlinge alleine. Und haben einen Riesenspaß.

 

„Fußball wird überall auf der Welt gespielt“, sagt Fabian Schönleber, der als Sportlehrer von der GES die Fußballgruppe aufgebaut hat. Der Ballsport sei allerdings kein Selbstläufer: „Die Pädagogik muss richtig angewandt werden.“ Dafür sorgen inzwischen drei Ehrenamtliche: Daniel Wespel ist eigentlich Sportlehrer am Mörikegymnasium in Ludwigsburg und will mit seinem abendlichen Engagement Flüchtlingen helfen. Dazu hat er auch Andy Biesinger gebracht, der sonst beim Württembergischen Landessportbund arbeitet. Wespels Freund Abed Abo-Namous ist ebenfalls gerne beim Kicken dabei. Als Flüchtling, der vor mehr als 20 Jahren nach Deutschland gekommen ist und Arabisch spricht, ist er Hilfe und Vorbild zugleich.

Der Schweiß tropft, die Beine sind leer. Die Jungs auf dem Spielfeld sind inzwischen ausgepowert. Ein letzter Konter, ein letzter Übersteiger. Dann fliegt der Ball ins Tor. Nun heißt es wieder aufräumen – bis zum nächsten Dienstag.