Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

„Es geht darum, eine rechtlich konforme Lösung zu finden“, betont Bruno Pfeifle. Die Stadt will nicht, dass die Tagespflegestellen schließen. Pfeifle sieht zwei Möglichkeiten: Entweder die Tagesmütter aus der zweiten Einrichtung machten sich selbstständig und führten diese weiter, oder Anna Prokein versuche, in den Bedarfsplan für Kitas zu kommen. Kitas würden umfangreich gefördert. „Rechtlich wäre das die perfekte, saubere Möglichkeit“, sagt Pfeifle.

 

Umwandlungen in Kitas hat es schon gegeben. „Himpelchen und Pimpelchen“ aus dem Westen hat zum Beispiel einen Großteil seiner Tagesgroßpflegestellen inzwischen im Bedarfsplan untergebracht, der Träger ist dabei,weitere Kitas zu gründen, die letzte verbliebene Großtagespflege funktioniert in einer Art Franchise-Modell. Rund um die Tagesgroßpflegestellen gebe es sehr viele Rechtsunsicherheiten, sagt die Geschäftsführerin von Himpelchen und Pimpelchen, Cornelia Bains. Für Kitas sei dagegen alles eindeutig geregelt, erklärt Bains ihre Abkehr vom Tagespflegemodell.

Die Kitalösung kommt für Anna Prokein nicht infrage. Sie biete aus Überzeugung die Tagespflege „wie zu Hause“ an, sagt sie. Ohnehin eigneten sich auch die Räumlichkeiten nicht dafür. Im Osten werden die Kinder in einer Wohnung betreut. „Es ist ein familiärer Tagesablauf, das ist uns wichtig“, sagt Anna Prokein. Sie hat ihre eineinhalb Jahre alte Tochter in der Tagespflege dabei. Wie bei Tagesmüttern üblich, verbindet sie den Beruf mit der Familie. In einer Kita wäre auch das nicht möglich.