Vor hundert Jahren entstand der Dadaismus: eine Kunstrichtung und Protestform. Die damals entstandenen Gedichte sind heute noch lustig. Und sie animieren dazu, selbst ein bisschen mit Worten zu spielen.

Stuttgart - Machst Du gerne Unsinn mit Worten? Selbst welche ausdenken? Reimen und dafür erst mal Wörter erfinden? Dann hast Du einen berühmten Seelenverwandten. Wie findest Du das: „Schale – Schiller – Schale – Schule Schule Schule uhle – Scholle Scholle Scholle rolle – Schale Schale Schale scheele – mahle mahle mahle Mehl – male male male Malerei – alle alle alle allerlei“. Das ist ein Gedicht eines berühmten Künstlers (bei jedem Strich fängt eine neue Zeile an), der sicherlich viel Spaß dabei hatte, mit Worten zu spielen: Kurt Schwitters. Und das, was der gemacht hat, nennt man „Dadaismus“: eine Kunstrichtung, die vor 100 Jahren entstanden ist. Das Wort „dada“ bedeutet der Überlieferung nach „Steckenpferd“ in der Sprache französischer Kleinkinder. Es kann aber auch etwas anderes bedeutet haben: frag mal Deine Eltern, was Du früher mit „Dada“ bezeichnet hast.

 

Die damaligen Künstler wollten zeigen, wie einfach Kunst sein kann. Dadaisten wollten etwas ganz anderes machen, als Kunst bis dahin bedeutete: Dadaismus war auch eine Protestform. Die Künstler lebten nach einem schlimmen Krieg, dem ersten Weltkrieg, und wendeten sich gegen die ihrer Meinung nach verlogene Moral der damaligen Gesellschaft: schließlich hatte diese zum Krieg geführt. Die Aktionen der Künstler waren immer ein großes Spektakel. Ein Mal führte der Weg zu einer Ausstellung zum Beispiel durch eine Toilette und die Besucher durften die Ausstellungsstücke kaputt hauen.