Schlafwandler sind ohne ihr Wissen nachts unterwegs. Das kann gefährlich werden.

Stuttgart - Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man nachts im Treppenhaus aufwacht. Oder in der Jugendherberge von besorgten Mitbewohnern im Zimmer gefragt wird, was man denn unter dem Bett suche – und sich dann selber fragt, wie man dahin gekommen ist und was man eigentlich vorgehabt hat. Solche Dinge jedenfalls passieren Schlafwandlern. Aber wenn man dabei nicht geweckt wird oder von alleine wach wird, weiß man am nächsten Tag rein gar nichts mehr von seinem nächtlichen Ausflug. Dieser kann einige Minuten dauern, manchmal aber auch bis zu einer halben Stunde. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist Schlafwandeln gar nicht selten. Fachleute schätzen, dass sechs von hundert Kindern einen kürzeren oder längeren Zeitraum hinweg auf diese Weise in der Nacht unterwegs sind, anstatt ruhig im Bett zu liegen. Noch häufiger sind einzelne Schlafwandel-Episoden. Erwachsene schlafwandeln aber nur noch selten. Eine Krankheit ist das jedenfalls nicht.

 

Was genau manche Kinder zu Schlafwandlern macht, weiß man nicht. Vielleicht gibt es einfach mehrere Ursachen. Irgendwie wichtig scheinen Lichtquellen zu sein, auf die sich Schlafwandler gerne zubewegen. Weil ihre Augen offen sind, können sich Schlafwandler häufig auch einigermaßen sicher bewegen, also zum Beispiel Gegenständen ausweichen, die ihnen im Weg sind. Das heißt aber nicht, dass der Betroffene unfallfrei unterwegs ist: Immer wieder passiert es, dass Schlafwandler stolpern und hinfallen – wobei auch durchaus Stürze vom Balkon oder aus dem Fenster vorkommen. Von schlafwandlerischer Sicherheit kann jedenfalls keine Rede sein.

Anderen Menschen, die Schlafwandler schon einmal beobachtet haben, fällt dabei auf, dass der Blick ziemlich starr ist und manchmal der Gesichtsausdruck irgendwie verstört wirkt. Problematisch kann es dann werden, wenn sie dem Schlafwandler etwas zurufen – und ihn dabei abrupt wecken. Wenn er dabei plötzlich wach wird, kann er erschrecken und falsch reagieren.